Die Elongation der Aorta als potentieller Risikofaktor der Aortendissektion: morphologische Evaluation in dreidimensional rekonstruierten Computertomographien [article]

Alexandre Ilias Oikonomou, Universitaet Tuebingen, Schlensak, Christian (Prof. Dr. Dr. H.C.)
2020
Die Stanford Typ A Aortendissektion zählt aufgrund ihrer hohen Komplikationsrate und damit verbundenen Mortalität zu den herz- und gefäßchirurgischen Notfällen. Neben den klassischen Risikofaktoren, wie z.B. der arteriellen Hypertonie, gilt die Dilatation der Aorta als einziger etablierter morphologischer Risikofaktor. Folglich wird bei einer Dilatation von über 55 mm die Indikation zum prophylaktischen Aortenersatz gestellt. Der prophylaktische Therapieansatz ist bzgl. der Mortalität den
more » ... lmäßigen Therapieverfahren in der Akutsituation deutlich überlegen. Nun wurde jedoch nachgewiesen, dass ein Großteil der TAD-Patienten diesen Grenzwert nicht erreicht. Das Screening der Patienten ist demnach ineffizient. Um eine höhere Sensitivität bei der Indikationsstellung zu erreichen, empfiehlt sich eine Erweiterung der Screening- Parameter. In einer vorangehenden Studie wurde die Aufnahme des Parameters "Elongation der Aorta ascendens" diskutiert. Die Beteiligung der Elongation an der Entstehung einer Dissektion ist insofern plausibel, als dass der meist vorliegende Intimaeinriss in seinem horizontalen Verlauf physikalisch eine axial wirkende Kraft nahelegt. Ferner wird eine Elongation in disseziierten Aorten klinisch häufig beobachtet. In der erwähnten Studie wurde eine solche Elongation bei den TAD-Patienten in einer zweidimensionalen Bildgebung nachgewiesen. Die vorliegende Arbeit überprüft nun, welche Rolle eine Elongation der Aorta ascendens in disseziierten Aorten spielt und ob die Aufnahme des genannten Parameters zu einer Erhöhung der Test-Sensitivität führt. Dazu wurden drei unabhängige Studiengruppen gebildet, in denen anhand von CTA- Aufnahmen die Aortendimensionen dreidimensional vermessen und analysiert wurden: eine aortengesunde Kontrollgruppe (n = 215), eine präTAD-Gruppe mit Patienten kurz vor Auftreten einer Aortendissektion (n = 15) und eine TAD-Gruppe (n = 150). Neben den Aortendimensionen wurden anthropometrische (Körpergröße, -gewicht, BMI, KOF), demographische (Alter und Geschlecht) und klinisch [...]
doi:10.15496/publikation-48864 fatcat:abyrjg6pm5fglgnzzquocxfmdm