"Holzstadt" Gutenbrunn und die Körnerwerke Vereinigte Holz-, Bau- und Industrie AG 1919-1933
Karin Weißinger
2015
unpublished
Die Arbeit befasst sich mit der Holzwirtschaft in der Region rund um die Marktgemeinde Gutenbrunn im südlichen Waldviertel in der Zwischenkriegszeit. Im Fokus der Untersuchung stehen das Holzverarbeitungsunternehmen Körnerwerke Vereinigte Holz-, Bau- und Industrie AG sowie dessen Nachfolgeunternehmen Niederösterreichische Holzindustrie AG, welche von 1919 bis 1933 am Rande von Gutenbrunn existierten. Beide Betriebe waren Zweigstellen von Aktiengesellschaften, deren Hauptsitz in Wien war.
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... der Konjunkturphase der Körnerwerke in den 1920er Jahre wurden bis zu 500 Arbeiter aus verschiedensten Regionen beschäftigt sowie das Unternehmen auf höchstem Niveau ausgebaut und modernisiert. Die Beschäftigten lebten aufgrund der örtlichen Distanz zum Heimatort zum Teil mit ihren Fami-lien in Baracken auf dem Betriebsgelände oder in von dem Unternehmen zur Verfügung ge-stellten Wohnungen, die sich in der Marktgemeinde befanden. Als Folge des Arbeiterzuzugs kam es zu großen wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen in der Marktgemeinde Gu-tenbrunn, die nicht nur eine Verdoppelung der Einwohnerzahl nach sich zogen, sondern auch Gewerbegründungen und den Ausbau des Vereinslebens in Gutenbrunn bedingten. Die end-gültige Schließung des Unternehmens der Niederösterreichischen Holzindustrie AG als Folge einer zunehmenden Holzabsatzstockung im Jahr 1933 brachte schwerwiegende wirtschaftliche Folge für Gutenbrunn mit sich. Sämtliche Errichtungen der Körnerwerke wurden abgetragen und nie mehr aufgebaut. Weiters wurde Gutenbrunn 1936 aufgrund der schlechten wirt-schaftlichen Lage zum Notstandsgebiet erklärt. In der Arbeit wird daher nicht nur die Unter-nehmensgeschichte der Hauptfirmen und dessen Zweigstellen in Gutenbrunn näher behandelt, sondern vor allem die wirtschaftliche wie auch die soziale Bedeutung der Körnerwerke für die Marktgemeinde Gutenbrunn und die umliegende Region herausgearbeitet. Aufgrund der Ein-fluss¬nahme beider Unternehmen auf die Marktgemeinde Gutenbrunn bildet auch die Gemein-de selbst einen Schwerpunkt [...]
doi:10.25365/thesis.38588
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