Über das Unsichtbare im Sichtbaren. Szenographische Visualisierungsstrategien und moderne Identitätskonstruktionen am Beispiel von Jeff Walls AFTER »INVISIBLE MAN« BY RALPH ELLISON, THE PROLOGUE

Pamela C. Scorzin, Mediarep.Org
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Die Diskussion von Jeff Walls Fotokunstwerk AFTER »INVISIBLE MAN« BY RALPH ELLISON, THE PROLOGUE (2001) dient als Beispiel für die These, dass die Definiti-on und Konstitution des modernen Menschen heute nicht allein nur von den aktuellen Diskursen, Praktiken und Technologien der Naturwissenschaften, sondern gerade auch von zeitgenössischen Kulturtechniken wie beispielswei-se den holistischen szenographischen Visualisierungs- und Inszenierungs-kompetenzen der einzelnen Individuen mitbestimmt
more » ... d. Identitätsformen basieren in der Moderne nicht nur fundamental auf der Identifikation mit so-zialen Rollen, sondern gerade auch auf tradierten stereotypen Bildern und kulturell frei flottierenden visuellen Codes. Diese sind im Zeitalter des Postko-lonialismus und der Globalisierung wie auch in einer technologisch vernetz-ten und vollends mediatisierten Welt nicht mehr so leicht und eindeutig zuor-denbar. Durch ihre generelle mediale Verfügbarkeit und freie Zitierbarkeit verlieren sie vielmehr auch mehr und mehr ihre einstige Klassifizierungs-macht. Gleichwohl vermögen die Bilder aber immer noch wirkungsvoll mar-kierende Sichtbarkeiten und fatale Stereotypisierungen auszulösen, indem sie wesentlich für die moderne Identitätskonstruktion und die soziale Ich-Konstitution sind.
doi:10.25969/mediarep/16738 fatcat:qv67abt5p5coljh2zgbnniuura