Audiovisuelle Medien in Ausstellungen : Fragmente aus der aktuellen Museumspraxis

Denise Tonella
2017
Der Beitrag beschreibt die Anwendung von audiovisuellen Medien in Sonderausstellungen des Schweizerischen Nationalmuseums und fragt nach deren Potenzial und Grenzen als museale Vermittlungswerkzeuge. Audiovisuelle Medien können beispielsweise Nichtmehrerhaltenes rekonstruieren oder komplexe Zusammenhänge visualisieren. Sie können aber auch Exponate verdrängen und dabei die Wirkung der musealen Inszenierung schwächen. Für jede Ausstellung gilt es, neu abzuschätzen, wann audiovisuelle Medien mit
more » ... elcher Häufigkeit eingesetzt werden sollen. Zu Ausstellungen werden die einzelnen in Museen aufbewahrten, konservierten, restaurierten und erforschten Objekte, wenn sie «in einer bestimmten, überlegten Weise im Raum platziert und damit zueinander in Bezug gesetzt werden».1 Zu diesem Zweck stehen den Ausstellungsmacherinnen und Ausstellungsmachern verschiedene Instrumente zur Verfügung. Neben Texttafeln, Grafik, Szenografie, Licht oder der Raumarchitektur gehören auch digitale audiovisuelle Medien zu den vielerorts anzutreffenden musealen Vermittlungswerkzeugen.2 In der visuellen, mediatisierten und vermehrt virtuellen Welt, in der wir uns heute bewegen, sprechen audiovisuelle Medien ein breites, vor allem jüngeres Publikum an und bieten Besucherinnen und Besuchern mit wenig Vorwissen über den Inhalt der Museumsausstellungen alltagsnahe Anknüpfungspunkte. Diese Medien vermögen den Akt der Übersetzung von Wissen, der im Museum geleistet werden muss, wesentlich zu unterstützen. Gleichzeitig bringen sie auch Herausforderungen mit sich, einerseits weil die multimediale Technologie sich ständig und rasant weiterentwickelt und der Umgang damit in der konkreten Museumspraxis
doi:10.5169/seals-737309 fatcat:73fdgbpcsne7pceq5kvrvqvioa