Die Elektroenergiewirtschaft Sachsen-Anhalts im Transformationsprozess nach 1945 bis zum Kohle- und Energieprogramm 1957 : zwischen ökonomischem Versorgungs-interesse und ordnungspolitischer Umgestaltung [article]

Hendrik König, Universitäts- Und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Martin-Luther Universität, Peter Hertner, Patrick Wagner
2022
Durch die Zentralisierung der Stromerzeugung in Großkraftwerken war die Region Sachsen-Anhalt auf Grundlage der Braunkohle zu einem Zentrum der Stromerzeugung in Deutschland emporgestiegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die "Energieprovinz", trotz ausgedehnter Demontagen, bis Ausgang der 1950er Jahre das Erzeugungszentrum in der SBZ und jungen DDR. Dieses Buch stellt die regionale Entwicklung des Elektrizitätssektors in den Mittelpunkt, wobei die Betrachtung des Primärenergieträgers,
more » ... her Gegebenheiten, unternehmeri-scher Strukturen und wirtschaftspolitischer Maßnahmen die Untersuchung strukturieren. Der Bereich besaß hohe wirtschaftliche Bedeutung, sodass er während des abgesteckten Unter-suchungszeitraums insgesamt zügig den Vorgaben der Zentralverwaltungswirtschaft sowjeti-schen Typs unterworfen wurde. Mit der Verlagerung des Erzeugungsschwerpunkts innerhalb der DDR erfuhr die Region einen Bedeutungsverlust, zugleich konservierte der fortwährende Energiemangel die Bedeutsamkeit der Braunkohle und Anlagen vor Ort. Überdies bildete die Wirtschaftsordnung keine effizienteren Lenkungsstrukturen heraus. Zum Ende der DDR-Zeit waren im mitteldeutschen Industriebezirk auch die Folgen einer von allerlei Zwängen getrie-benen Energiewirtschaft erkennbar.
doi:10.25673/82908 fatcat:lr6vqkzuevdczazoc3pggxhu5i