Ueber complexe Kupferverbindungen
Volkmar Kohlschütter
1904
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft
1153 Volkmar K o h l s c h u t t e r : Ueber complexe Kupfer- [Mittheiluiig aus den1 chem. Institut der Universitiit Strassburg.] (Eingegangen am 1.1. M8rz 1901.) verbindungen. 1. A llg e LTI e i n es. Viele einfache Metallsalze addiren neutrale Molekule in mehr als einem Verhaltniss und liefern dadurch verschiedene Typen cornplerer Verbindungen. Voni Studiurn dieser verschiedenen Formen sind, abgeseheu davon, dass es dienen kann, BeLiehungen zwischeii Valenz-und Coordiiiations-Zahl
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... n, AufklCrungen zu erhoffen Gber das eigentliche Wesen der Ionisation geloster Salze. Man kann, worauf zuerst W e r 11 e r ausfiihrlich hingewirsrn hat, Molekiilen wie Ammoniak, Wasser u. s. w., die sich an Metallsalze anlageru , die specifische Fahigkeit zuschreiben, den negativert Bestandtheil eines Metallsalzes vom Metallatom gewissermaassen nbzudrlngen. Diese Wirkung kommt um bo vollstandiger zur Geltung, j e gr6sser die Zahl der angelsgerten Molekiile iet. Erreicht Letztere ~iicht eioen bestimmten Betrag, so konnen negative Reste am Metallatom gebunden bleiben ; diese fungiren d a m nicht als Ionen. Als Consequenz einer solchen Auffassung ergiebt sich, dass ala erste Stufe der elektrolytischeo Dissociation einfactier Metallsalze eine Complexbildung des Metallatoms mit Molekulen des Liisungsmittels, io wiiissriger Losung also eine Hydratisirung, eintreten muss. Eine weitere Folgerung ist die, dass Einfliisse, die die Conisafion aufheben oder einschranken, auch die Complexbildung behindern. Dafiir habe ich vor einiger Zeit eiri instructires Beiepiel aofgefiihrt ') : Aus LBsungen, die die complexen S a k e entlialten, fiillt durch Vermehiung der Concentration von C1-Iouen die -A C N a Hd2 auJ. schwer 16sliche, undissociirte Verbindung Cu,cl Ed sollen in nachster Zeit noch weitere Reispiele, die zum Theil eine qunotitntire Rehandlung gestatten, mitgetheilt werden. Bei den dabei ins Brige gefassten Fiillen handelt es sich zunachst hauptsiichlich urn den Uebergang einer Molekularverbindung von hiiherem Typus mit zweifel-10s complexen Kation in eine solche von niederem bei gleichzeitiger Verininderung der Ionisation. Ich vermeide bier ausdrticklich, ron d*c ') Diese Reiichtc 36, 1151 [10031.
doi:10.1002/cber.190403701191
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