II. Die rede des Brasidas bei Thukydides IV, 126

Ad. Torstrik
1876 Philologus (Berlin)  
II. Die rede des Brasidas bei Thukydides IV, 126. Um den Perdikkas an dem blinde mit Sparta festzuhalten, hatte Brasidas mit ihm einen zug gegen seine feinde, die makedonischen Lynkesten, unternommen. Aber trotzdem sie diese besiegten, wurde die Unterwerfung derselben nicht erreicht. Denn die Illyrier, welche Perdikkas zu eiuem hülfszuge gedungen hatte, trafen zwar ein, schlossen sich aber, wahrscheinlich aus besorgniss für die eigne unabliängigkeit, den eben besiegten Lynkesten an. Unter
more » ... umständen hatten die verbündeten den rückzug beschlossen, der dem Brasidas auch aus anderen gründen wünscheiiswerth war. Bevor sie aber die zeit und die Ordnung des abmarsches festsetzen konnten, лvaгf sich das makedonische heer, in der nacht von panischem schrecken ergrififen, in wilde flucht, in welche auch Perdikkas selbst hineingerissen ward. So ihrer bundesgenossen beraubt, zum rückzug gezwungen mit einem feind im rücken, der eben bedeutende Verstärkungen empfangen, Verstärkungen deren kampfesweise und kriegerische eigenschaften völlig ungewiss waren, bedurften die Griechen ausser der ermahnung auch einer ermuthigung; und diese suchte ihnen Brasidas, so weit die kürze der zeit es verstattete, zu geben durch eine belehrung über das wesen der feindlichen schaaren und ihrer kampfesart. Brought to you by | Brown University Rock Authenticated | 128.148.252.3 Download Date | 6/12/14 7:33 P Brought to you by | Brown University Rock Authenticated | 128.148.252.3 Download Date | 6/12/14 7:33 P 11¿ Thukydírfes. und audi dieses nur insofern das bevorstehende zu erwarten ist; und dadurch untersclieidet sich то μέλλον von dem ίΰόμΐνον, welclies das bedeutet was geschelien wird gleichviel ob erwartet oder unerwartet, während, го μίλλον auch von dem gesagt wird was schliesslich nicht geschieht, wenn man es vernünftiger weise erwarten muss und so lange man es erwarten muss. Aristot. de Gen. et Corr. ß 11. 337 b 4: о μερ γαρ αληθίς (ImXv δτι, tdiui, âsT τοΰτο είναι ποτε άλη&ες ort ε'αην ο όε νυν αλη&ε,' είπεΤν on μελλεν, ουδέν χωλνει μη ytvéad-ui· μέλλων yàç ûv (dele à'v) βαάίζείν τις ουχ ûv βαδίΰειει·. S. p. 463 b, 22-31. Man sieht dass μέλλον wort betrifft, so wird es allerdings weseutlicli gleichbedeutend mit UVÔQÎTOV gebraucht ; urs[)rünglicli aber scheint es zu bedeuten Avas die Engländer animal spirits nennen. Dies würde ganz gut auf den physischen inuth der barbaren passen. Dennoch scheint mir dies nicht riciitig zu sein. Den barbaren άνδρίία zuzugestehen, Avelciie als eine άριτη etwas μόνιμον ist, wäre zu viel ehre, die ihr frülieres betragen nicht verdient. Der schriftsteller scheint daher anzudeuten dass die barbaren erst dann en veine kommen, dass ihnen erst dann der kämm schwillt, wenn sie ihre gegner weichen sehen; dann erst zeigen sie sich "beherzt"^).
doi:10.1524/phil.1876.35.14.103 fatcat:fd4pzdmvlzdi5gqxatc6qabsve