Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

1916 Angewandte Chemie  
Die wirtschaftlichen Kriegsziele unserer Feinde. Wio falsch die ltechnung war, die England zu seinem Eintritt in das "Kricgsgeschaft" verlcitet hat, ergibt sich am deutlichsten aus seiner Zahlungsbilanx fiir das Jahr 1915, die nach dcr auf S. 65 gegebenen Aufstcllung ein Passivurn von 12 Milliarden M aufwcist. Dan es mit diesen Angabcn seine Richtigkeit hat und daO man auch jenscits dm Kanalea in einsichtigen Kreisen sich dcr Tragweite dieser Tatrnche voll bewuDt ist, das zeigcn uns die
more » ... Ausfiihrungen, die J. Sason Mills in "Pall Mall Gazette" vom 20.11. gibt. Einschlienlich der Regierungseinfuhren, die er mit mindestens 4 Xilliardcn M annimmt, hat die Einfuhr des Jahres 1915 die Riesensumme von 20 Milliarden M erreicht. Er schreibt hieriiber : "Dieses erstaunliche Ergebnis unserer Herrschaft zur See ware wenigor beunruhigond, wenn wir imstande wiiren, diese Rechnung xu bezahlen, und nicht einen nennenswerten Betrag ungcdeckt lassen miiBten. Hier zeigt sich deutlich cier U n t e r s c h i c d z w i s c h e n u n s e r e r u n d I) e u t s c h 1 a n d s L a g c. Unsere Blockade hat Deuhchlands Einfuhr von 500 Millionen so gut wie ausgeloscht, abcr wenn es auch Mangel leidet an einzelnen Uingen, so ist andereseits sicher, daD es Clem Auslandc gegeniiber keine Schulden macht, denn wir heben es gezwungen, sich mit der cigenen Lebensmittel-und Nunitionsherstellung zu begnugen. Wie steht es indessen mit uns ? Der Kinfuhr von 1050 Millionen steht cine Ausfuhr von 483 400 000 Pfd. Sterl. gegeniiber (Abnahmo gegen 1913 etwa 152 Millionen Pfund), YO daB sich ein Saldo von annahernd 570 Millionen Pfund zu unsercn Ungunsten ergibt. Allerdings sind die sog. "unsichtbaren Exporte" nicht zu vergessen : die Vergiitungen fur Leistungcn unserer Schiffahrt und uneere im Auslande angelegten Gelder, Vergiitungen, die unter Import zu finden sind, laasen sich auf etwa 360 Millionen im Jahrc berechnen. So wiirden wir fur das Jahr 1915 auf ein Minussaldo von 210 Millionen Pfd. Sterl. kommon, fur rlio keine Bezahlung geleistet wurde, nicht ein ercchxiet die 400 Nillionen, die im sind. Damit wachst der Gcsamtbctrag in der Jahresbilanz zu unseren Laaten auf uber 600 Mill. Pfd. Sterl." "Die Ausfuhrziffern von 1913 und 1915", so sagt er in einem splitoren Ahschnitt aeiner Darlegungen, , ,beweisen, daD wir n i c h t i m s t a n d e g c w e s e n s i n d , a n
doi:10.1002/ange.19160291203 fatcat:tkj4gfxbazb2pai7nsat6ylnfi