Coole Forschung Lernen und Forschen im Internationalen Polarjahr 2007/2008 [book]

Wolfgang Schöner, Silvia Prock, Birgit Sattler
2012 unpublished
Wie schafft man es, LehrerInnen und WissenschafterInnen an einen Tisch zu bringen, um SchülerInnen aktuelle Forschung näher zu bringen und um sie selbst in die Forschung einzubinden? Lange vor dieser Initiative gab es in Österreich das Vorhaben, eine so genannte "Science Week" zu veranstalten, in welcher die Universität erstmals auf die Straße gegangen ist, die Pforten für die Allgemeinheit geöffnet und die Wissenschaft transparent für Jeder mann gemacht werden sollte. Ein nicht ganz einfaches
more » ... nterfangen, die Resonanz darauf ist trotz des innovativen und wichtigen Gedankens eher träge verlaufen. Offensichtlich existierte diese Hemmschwelle, von außen die Universität zu betreten, doch. Was zudem noch verwunderte, war auch die noch sehr zurückhaltende Reaktion von Wissenschafte rInnen, bei derartigen Aktionen mitzumachen, da es sich in diesem Zusammenhang um Wissenschaft 2. Klasse handeln würde. Doch zum Glück sind diese Ansätze nun beinahe 15 Jahre her und die Bereitschaft, Wissenschaft der Öffentlichkeit zu präsentieren, hat sich sehr gewandelt. Wenn man heute beobachtet, wie die Universitäten an Ereignissen wie dem "Aktionstag" (eine Initiative der "Jungen Uni", wo sich die Institute öffnen und Schulen einladen, zu ihnen zu kommen) gestürmt werden, so liegt der Gedanke nahe -der Brücken schlag ist geglückt! Glücklicherweise finden sich auch LehrerInnen, die ebenso an einem derartigen Brücken schlag interessiert sind. Die Kooperation mit einer Forschungseinrichtung kann den Unter richt erleichtern oder vielfältiger gestalten, kann aber in gleicher Weise auch ein Quantum an Mehraufwand erfordern, zu dem eine Lehrperson erst einmal bereit sein muss. Das wissenschaftliche Team zu BiPolar hat sich recht schnell zusammengefunden, nun galt es jedoch auch, die dafür bereiten LehrerInnen zu finden. Aussendungen an diverse Schultypen mit der schlichten Einladung, an diesem Projekt mitzuarbeiten, waren in den wenigsten Fällen von Erfolg gekrönt. Somit waren wir hauptsächlich auf Freunde bzw. bekannte Lehrpersonen beschränkt und das vollständige Team setzte sich aus diesem Kreis dann recht schnell zusammen. Die Chemie hat gepasst, dadurch wurden viele Hürden weitaus leichter genommen. Im ersten Workshop zwischen LehrerInnen und WissenschafterInnen wurde erst einmal ein Sammelsurium von Ideen auf den Tisch gelegt: was ist machbar, was können wir bieten, welchen Aufwand bedeutet es für Schulen und Institute, welche Kooperationspartner kann man gewinnen. Für einen Wissenschaftler ist es eine große Herausforderung, mit Schüle rInnen zusammenzuarbeiten und vor allem das gegenwärtige Niveau der SchülerInnen zu erkennen. Legt man die Latte zu tief, so fehlt der Anreiz, verschätzt man sich jedoch nach oben hin, so verliert man das Interesse der SchülerInnen. Aus dem gewohnten Milieu mit
doi:10.26530/oapen_503837 fatcat:stdhuzu5avg5na5qiqmm4bhdpe