Untersuchungen zum Einsatz verschiedener Zitzendippverfahren in der Melkhygiene [article]

Ulrike Falkenberg, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2002
In einer negativ kontrollierten Studie (Studienteil I) wurde der Einfluss des Vordippens der Zitzen mit einem schaumbildenden, jodophoren Präparat (0,27%ig) auf die Entwicklung des Jodgehaltes der Milch von Kühen untersucht. Laktierende Kühe wurden an 12 aufeinanderfolgenden Tagen täglich wechselnd mit einem schaumbildenden jodhaltigen Dippmittel vorgedippt und konventionell vorgereinigt. Die Tiere waren so ihre eigene Negativkontrolle. Die Bestimmung des Jodgehaltes der Einzelgemelke erfolgte
more » ... ittels einer ionenselektiven Sonde. Der Jodgehalt der Milch an den Dipptagen betrug 243 ± 51 ppb, während dieser in der Milch der Kontrolltage bei 212,74 ± 37,5 ppb lag (p<0,01). Desweiteren beeinflusste das Tier den Jodgehalt der Milch (p<0,001). Desweiteren bestand eine negative Korrelation der Jodkonzentration der Milch zur Milchleistung (p<0,001). Der Jodgehalt der Milch lag aber bei der Anwendung eines Vordippverfahrens mit einem jodophoren Präparat im physiologischen Bereich. In einer positiv kontrollierten Feldstudie (Studienteil II) wurde die Wirksamkeit eines Nachdippverfahrens mittels eines automatischen Sprühbalkens hinsichtlich der Inzidenz intramammärer Neuinfektionen, der Mastitisinzidenz, der Zellzahlentwicklung und des Zustandes des Drüsengewebes und der Zitze untersucht. Die Studie wurde als Tiergruppenvergleich durchgeführt, wobei in der Versuchsgruppe (126 Tiere) das Zitzendippmittel nach dem Melken automatisch durch den Sprühbalken appliziert wurde, während die Zitzen in der Kontrollgruppe (137 Tiere) von Hand gedippt wurden. Die Inzidenz intramammärer Neuinfektionen unterschied sich bei der Anwendung des automatischen Sprühverfahrens nicht statistisch absicherbar von der in der Kontrollgruppe. Die Inzidenz von Neuinfektionen durch KNS war in der Versuchsgruppe höher (VV: 6,9% vs. KV: 3,5%, p<0,05). Die Mastitisinzidenz war in beiden Gruppen vergleichbar (0,351 Erkrankungen pro 100 Dipptage bei den Versuchstieren vs. 0,370 bei den Kontrolltieren). Hinsichtlich der Entwicklung des Zellgehalte [...]
doi:10.17169/refubium-16680 fatcat:5on7li73r5gpfe5jhmkhef7sge