Konstitution - ein problematischer Begriff im Kern der Phänomenologie Edmund Husserls?

Robert Stefanek
2020 unpublished
In der vorliegenden Arbeit wird der Prozess der Konstitution räumlicher Gegenstände thematisch werden. Die leitende Forschungsfrage ist die Frage, wie der Prozess der Konstitution am Beispiel räumlicher Gegenstände zu denken ist. Damit einher geht die Frage, ob der Begriff der Konstitution in der genetischen Phänomenologie einer Modifikation unterliegt, die den statisch-phänomenologischen Begriff der Konstitution ersetzen soll. Ich werde in dieser Arbeit argumentieren, dass es zwar einen
more » ... hied zwischen dem Begriff der Konstitution in den verschiedenen "Schaffensperioden" Husserls gibt, dieser Unterschied kann jedoch nicht darauf hinauslaufen einen Konstitutionsbegriff mit einem anderen zu ersetzen. Vielmehr argumentiere ich, dass die verschiedenen Prozesse der Konstitution einander ergänzen und das Vokabular der phänomenologischen Deskription bereichern. Um die Frage zu beantworten, wie denn der Konstitutionsbegriff zu denken ist, werde ich im ersten Teil auf die statische Phänomenologie und im zweiten auf die genetische Phänomenologie eingehen im Rahmen einer Abbauanalyse eingehen. D.h. die einzelnen Schichten und Aspekte der Erfahrung werden jeweils thematisiert und ihre Konstitution erörtert. Dabei wird sich anhand der Analyse der Individualität erfahrener Gegenstände sowie der Kinästhesen herausstellen, dass der statisch-phänomenologische Begriff der Konstitution dem Auffassungs-/Inhalts-Schema folgt. Der genetisch-phänomenologische Begriff der Konstitution wird sich anhand der Lesart der Konfiguration und der Assoziation als der Prozess der Sedimentierung von Erfahrungsinhalten darstellen lassen. Ich werde argumentieren, dass die Ersetzung des statischen durch den genetisch-phänomenologischen Konstitutionsbegriff einerseits inkonsistent ist, andererseits aber auch den Anfang der Konstitution nicht erklären kann. Zweiteres werde ich durch Husserls Konzeption der Instinkte, v.a. dem Instinkt zur Welthabe erklären.
doi:10.25365/thesis.64515 fatcat:dafqplcprrepvjb4cy5ke4q6ne