Effektivität der Polypektomie kolorektaler Polypen ≥ 3 cm
[thesis]
Judith Seidel, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2020
Einleitung: Die Polypektomie kolorektaler Polypen ist ein etabliertes Verfahren zur Sekundärprävention kolorektaler Karzinome. Mit zunehmendem Polypendurchmesser steigt das Rezidivrisiko bei gleichzeitig erhöhtem Malignitätsrisiko. Studien für Läsionen ≥ 2 cm belegen, dass trotz hoher Rezidivraten nach Polypektomie bei konsequenter Nachsorge in > 90 % eine endoskopische Abtragung gelingt. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Effektivität der Polypektomie für kolorektale Polypen ≥ 3 cm
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... t lesions") am Beispiel eines tertiären Behandlungszentrums zu untersuchen. Methodik: Von Januar 2006 bis Juni 2014 wurden bei 212 Patienten (mittleres Alter 67,7 Jahre, 50,9 % Frauen, 49,1 % Männer) mit 224 kolorektalen Polypen ≥ 3 cm eine Polypektomie mit mindestens einer Nachsorge durchgeführt. In einer retrospektiven Datenanalyse wurde die Rezidiv- und endoskopische Erfolgsrate bestimmt. Die Datenerhebung erfolge über das klinikeigene Dokumentationssystem und schriftlicher Abfrage bei über 150 zuweisenden Fachärzten mittels eines standardisierten Fragebogens. Ergebnisse: Der mittlere Polypendurchmesser der 224 kolorektalen Polypen betrug 4,0 ± 1,2 cm. 88,4 % der kolorektalen Polypen waren sessil/flach (n = 198). 93,8 % der Polypektomien wurden in Piece-meal-Technik durchgeführt (n = 210). Der Anteil an kolorektalen Adenomen mit fortgeschrittener Pathologie (hochgradige intraepitheliale Neoplasie (HGIEN) 18,8 %, n = 42; invasives Karzinom 5,4 %, n = 12) betrug 24,1 % (n = 54). Bei 42,4 % (n = 95) der Polypektomien kam es in einer medianen Nachbeobachtungszeit von 18 Monaten (1−96 Monate) und durchschnittlich zwei Kontrollkoloskopien (1,97 ± 1,14) zu einem Restadenom (39,3 %, n = 88/224) bzw. einem Rezidivadenom nach mindestens einer negativen Nachsorge (10,7 %, n = 6/56). In 95,6 % (n = 194/203) der Fälle konnte eine vollständige endoskopische Resektion in durchschnittlich 1,49 ± 0,82 endoskopischen Sitzungen erreicht und eine chirurgische Intervention vermieden werden. Unabhängige Risikofaktoren für ein Rezidiv ware [...]
doi:10.17169/refubium-27072
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