Immunhistochemischer Nachweis von Progesteronrezeptoren in primären Mammakarzinomen und deren Lymphknotenmetastasen

E. Müller-Holzner, A. Zeimet, G. Daxenbichler, C. Marth, L. Müller, O. Dapunt
1993 Gynäkologisch-Geburtshilfliche Rundschau  
Der Gehalt an Östrogen (ER)-und Progesteronrezeptoren (PR) ist vor allem beim Mammakarzinom ein etablierter prognostischer Parameter bezüglich des Ansprechens auf endokrine Therapie-maßnahmen. Auch bei positivem Rezeptorbefund reagiert allerdings fast ein Viertel der Tumoren nicht auf diese Therapie. Es gilt daher, Methoden zu finden, die es in noch höherem Maße erlauben, prä-therapeutisch jene Karzinome zu erkennen. die durch Hormontherapie in ihrem Wachstum gehemmt werden können. Eine
more » ... eit dazu sehen wir darin, nicht nur den Rezeptor-gehalt des Primärtumors sondern auch den der allenfalls vor-handenen Lymphknotenmetastasen zu bestimmen. Es würden damit nämlich gerade die Tumorzellen untersucht, die ihre Potenz zu rae-tastasieren bereits gezeigt haben. Und gerade diese Zellen sind es, die durch die endokrine Therapie zerstört werden sollen. Das Problem dabei war bisher die Tatsache. daß Lymphknotenmetastasen meist so klein sind, daß sie makroskopisch nicht erkennbar sind, das heißt, die Diagnose wird erst nach der Routinefixierung im Paraf-finschnitt gestellt. Herkömmliche Methoden des Rezeptornach-weises -sowohl biochemisch als auch immunhistochemisch -be-nötigen allerdings Frischgewebe, das dann nicht mehr zur Verfügung steht. Unser Ziel war es daher, eine Methode zu finden, die mit aus-reichender Sicherheit auch am routinemäßig fixierten Material mit dem am besten dokumentierten monoklonalen Antikörper gegen den Progesteronrezeptor, KD 68 von Abbott, durchgeführt werden kann. Die Ergebnisse am Paraffinschnitt wurden mit denen an Ge-frierschnitten derselben Tumoren. mit dem biochemischen Re-zeptorgehalt und in einem kleineren Kollektiv mit dem Ansprechen auf Tamoxifentherapie korreliert. Anschließend wurde der PR-Ge-halt von primären Mammakarzinomen und den entsprechenden Lymphknotenmetastasen untersucht. Material und Methode Ausgehend von der vom Hersteller angegebenen Stand-ardinkubation, die für die Gefrierschnitte ohne Modifikation ange-wendet wurde, wurden für die Paraffinschnitte verschiedenste Inkubationsvarianten getestet. Die zuerst durchgeführte Enzymvorbe-
doi:10.1159/000272236 pmid:8118287 fatcat:aozh4vmkt5enlg6efjzzzwwnq4