Die Haut als Spiegel der Seele: Fakt oder Fiktion?

H. Kurzen
2005 Aktuelle Dermatologie  
Einleitung Die weit verbreitete Redewendung ¹Die Haut ist ein Spiegel der Seele" hat ihren Ursprung bereits in der Antike. Sie bezieht sich in erster Linie darauf, dass die Haut einen wichtigen Vermitt− lungsfaktor zwischen Emotionen und Umwelt darstellt und sich z. B. in Form der Schamesröte oder der feuchten Hände als Zei− chen der Aufregung zeigt. Durch sichtbare − vor allem entstellen− de − Hautveränderungen, die zumindest heimliche Verunsiche− rung, wenn nicht gar Ekel auslösen, leidet
more » ... rgemäß das Selbstwertgefühl, denn Körperbild und Haut stehen in engem Zusammenhang. Die Folge sind Minderwertigkeitskomplexe, Kontaktängste, Isolationsgefahr und ein Teufelskreis, der sich ständig selber anheizt [1, 2]. Tatsächlich stehen Hautkrankheiten in unserer Gesellschaft mit einigen seelischen Störungen (z. B. Schizophrenie und Suchtkrankheiten) an erster Stelle in der ne− gativen Bewertung durch die Allgemeinheit. ¹Kranke Haut" pro− voziert am häufigsten die Furcht vor Ansteckung und damit Anti− pathie, Ablehnung, Widerwille oder gar Ekel. Aber auf welcher Grundlage steht die Beziehung zwischen Haut und Seele bzw. zwischen Haut und Psyche? Noch vor 30 Jahren wurden For− scher, die sich mit diesen Fragen beschäftigten von der überwie−
doi:10.1055/s-2005-861440 fatcat:w6ulru5hmngala2rlqvqrr7zqu