Bank Liquidity Creation and Risk Taking During Distress

Allen N. Berger, Christa H. S. Bouwman, Thomas K. Kick, Klaus Schaeck
2010 Social Science Research Network  
Liquidity creation is one of banks' raisons d'être. But what happens to liquidity creation and risk taking when a bank is identified as distressed by regulatory bodies and subjected to regulatory interventions and/or receives capital injections? What are the long-run effects of such interventions? To address these questions, we exploit a unique dataset of German universal banks for the period 1999 -2008. Our main findings are as follows. First, regulatory interventions and capital injections
more » ... followed by lower levels of liquidity creation. The probability of a decline in liquidity creation increases to up to around 50 percent when such actions are taken. Second, bank risk taking decreases in the aftermath of regulatory interventions and capital injections. Third, while banks' liquidity creation market shares decline over the five years following such disciplinary measures, they also reduce their risk exposure over this period to become safer banks. Die moderne Theorie der Finanzintermediation betont die Rolle von Banken zur Bereitstellung von Liquidität für die Realwirtschaft. Diese Theorie besagt, dass Liquidität in den Bankbilanzen durch die Finanzierung von relativ illiquiden Assets mit relativ liquiden Verbindlichkeiten geschaffen wird. Mit anderen Worten, die Theorie basiert auf der Idee der positiven Fristentransformation. Weitestgehend unbeantwortet ist jedoch die Frage, wie sich es sich mit der Generierung von Liquidität in Krisenzeiten -oder auch wenn ein Institut in Schieflage gerätverhält. Welche Wirkung hat ein Eingriff durch die Bankenaufsicht bzw. durch den Bankenverband (Einlagensicherungsfonds) auf die Liquiditätsgenerierung eines in Schieflage geratenen Instituts? Wie entwickelt sich die Bank-Performance in den Jahren nach einer solchen Maßnahme? Antworten auf diese Fragen sind von entscheidender Bedeutung in der aktuellen Diskussion um die Ursachen und Maßnahmen zur derzeitigen Finanzkrise, da eine unangemessene Handhabung der Notlage einer Bank die Bereitstellung von Liquidität für die Realwirtschaft erschweren bzw. die Bildung von Spekulationsblasen begünstigen kann. Diese Studie basiert auf einem Datensatz mit vertraulichen bankenaufsichtlichen Informationen zu deutschen Universalbanken für den Zeitraum 1999 bis 2008. Wir berechnen jüngst entwickelte und in der Literatur anerkannte Maße für die Liquiditätsgenerierung von Banken. Hierauf aufbauend untersuchen wir das Zusammenwirken von Liquiditätsgenerierung, regulatorischen Eingriffen und kapitalerhaltenden Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf in Schieflage geratene Institute. Die Tatsache, dass wir unsere Studie dabei nicht auf das Kreditvergabeverhalten von Banken (sondern auf deren Liquiditätsgenerierung) fokussieren, erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung, gerade auch im Hinblick auf das Intermediations-Potenzial der Institute. Unsere empirischen Ergebnisse stellen sich wie folgt dar: Erstens sind bankaufsichtliche Maßnahmen und Kapitalhilfen durch den Einlagensicherungsfonds mit einer verminderten Liquiditätsgenerierung durch die Institute verbunden. Zweitens fahren Banken nach diesen Maßnahmen auch ihre Risikobereitschaft zurück. Diese "disziplinierenden" Effekte können durchaus wünschenswert sein, da bspw. Institute wie Northern Rock (Vereinigtes Königreich) oder UBS (Schweiz) gerade in der Finanzkrise durch eine hohe Liquiditätsgenerierung auffällig wurden und schließlich gerettet werden mussten. In diesem Sinne deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Bankenaufseher und Bankenverbände Institute mit (zu) hoher Liquiditätsgenerierung identifizieren und mittels Intervention deren Handlungsspielraum beschränken, mit dem Ziel, das Institut langfristig zu erhalten. Darüber hinaus zeigen wir in Langfrist-Analysen, dass disziplinierende Maßnahmen nicht nur die Liquiditätsgenerierung einschränken, sondern gleichzeitig auch in den fünf Jahren nach der Intervention die Risiken der betroffenen Institute kontinuierlich sinken bzw. deren Kapitalquoten kontinuierlich ansteigen.
doi:10.2139/ssrn.1567573 fatcat:kgxyjcxvuzfxxomp3no6ob7oqq