Adelard von Bath
[chapter]
1995
Die entdeckte Natur
Der Aufbrudi zu neuen Ufem "Als ich unlangst, unter der Regierung Heinrichs, des Sohnes Wilhelms, nach England zuruckkehrte -denn ich war ja des Studiums wegen lange fern der Heimat gewesen -, da war mir die Begegnung mit den Freunden erfreulich und angenehm. Und nachdem bei unserer ersten Zusammenkunft, wie dies geschieht, viele Fragen nach unserer und der Freunde Gesundheit gestellt worden waren, wurde ich mir jedoch der Notwendigkeit bewuBt, mich wiederum der Gebrauche unseres Volkes zu
more »
... nnen." I Der dies schreibt, muB fiir eine lange Zeit auf Reisen gewesen sein -"causa studii", wie er selbst sagt -, so daB er sich nach seiner Ruckkehr offensichtlich in vielem nicht mehr zurechtfindet. Dieser Mann ist Adelard aus Bath, einer rornischen Grlindung im Suden Englands, der bereits in jungenJahren seine Heimat verlafit und auf das europaische Festland ubersetzt, Der Name des englischen Konigs, es ist Heinrich 1., der von 1100 bis 1135 regierte, ermoglicht eine historische Einordnung am Beginn des 12.Jahrhunderts. Adelards Weg fuhrt ihn zunachst in den Norden Frankreichs nach Tours und nach Laon, wo er seinem eigenen Zeugnis nach auch eine Zeit lang lehrte"; andere Quellen hierfur gibt es nicht. Dies alles ist noch nicht ungewohnlich, denn die Kathedralschulen im Norden Frankreichs I Quaestiones naturales (ed. M. MUller), 1,1-6: "Cum in Angliam nuper redierim Henrico Wilhelmi Anglis imperante, quoniam a patria causa studii diu me exceperam, occursus amicorum et iocundus mihi fuit et commodus . Cum itaque in conventu nostro primo, ut fit, multum de nostra et amicorum salute quaesitum esset, id quidem animo mea consequenter innotuit , ut gentis nostrae mores agnoscerem." 2 De eodem et diverso (ed. H. Willner), 4,25: "Erat praeterito in anna uir quidam apud Turonium .. .". Quaestiones naturales (ed. M. MUller), 4,29-31 : "Meministi, nepos [quod), septennio iam transacto, cum te in Gallicis studiis paene puerum iuxta Laudisdunum una cum caeteris auditoribus meis dismiserim, . ..". 10 De eodem et diverso (ed. H . Willner), 6 ,15~17: "Nee nouum istud prouerbium est: Quot panes diuiseris, tot philosophos habebis." II De eodem et diverso (ed. H . Willner), 6,24-27: "Sed nee res ipsas cognoscunt. Summi enim eorum, si principes dicendi sunt, non modo in cognoscendis illis, uerum etiam in inquirendi modis contrarii inuenti sunt." Im folgenden werden unter anderem namentlich genannt: Ptolemaus, Pythagoras, Epikur, Cicero, Boethius, Platon und Aristoteles; De eodem et diverso (ed. H. Willner),
doi:10.1163/9789004452183_005
fatcat:n6hc4gfvwrey5cwzwo4yri4jz4