Psychologische Methoden zur Landschaftsbildbewertung für Landschaftsplaner*innen
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Nicola Moczek, Boris Stemmer
2020
Im Rahmen eines dreistufigen Seminars, welches im Sommersemester 2017 gemeinsam von einem Landschaftsplaner und einer Psychologin durchgeführt wurde, lernten zwölf Studierende im ersten Teil verschiedene Methoden zur Landschaftsbildbewertung kennen. Das Lernziel war es, sich zunächst systematisch mit der sogenannten Laienperspektive zu beschäftigen, um diese im Rahmen der Landschaftsplanung einbeziehen zu können. Dazu führten die Studierenden in vier Kleingruppen qualitative und quantitative
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... ragen mit jeweils rund 40 Teilnehmenden durch, werteten diese aus und präsentierten sie ihren Mitstudierenden. Damit die Studien einen hohen Anwendungsbezug hatten, stand im Mittelpunkt der Einfluss von Landschaften auf den Menschen und seine Bedürfnisse nach Erholung, Wohlbefinden, Gesundheit, Lebensqualität und dem Erleben landschaftlicher Schönheit. Im zweiten Teil des Seminars stand die Rolle der Expert*innen im Mittelpunkt und die Frage, wie valide und reliabel die Urteile von Studierenden der Landschaftsplanung als angehenden Expert*innen sind. Dazu bewerteten Studierenden zu drei Zeitpunkten im Semester die gleichen sechs Fotos nach den landschaftsplanerischen Kriterien Vielfalt, Eigenart, Schönheit und Erholungswert. Zwischen den Bewertungen wurden sie ausführlich im Verstehen und Anwenden dieser Kriterien geschult. Wie erwartet, wurden die Urteile der Studierenden mit jeder Messwiederholung ähnlicher, die Effekte waren aber gering. Die weiterhin bestehenden Unterschiede der Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch (angehende) Expert*innen keine einheitlichen und stabilen Bewertungen in Bezug auf die Kriterien fällen und es daher in der Praxis sinnvoll ist, mehrere Urteile einzuholen. Im dritten Teil waren die Studierenden gebeten, insgesamt 60 Fotos des Forschungsprojektes "Szenarien für den Ausbau der Erneuerbaren Energien aus Naturschutzsicht" hinsichtlich Vielfalt, Eigenart, Schönheit, Erholung und Naturnähe zu bewerten. Sie unterstützten das Forschungsprojekt durch ihre Urteile, und die Ergebnisse zeigten einen [...]
doi:10.25656/01:18567
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