Management der "female athlete triad"/RED-S

Sabrina Baumgartner
2021 Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz  
ZusammenfassungDie "female athlete triad" (FAT) beinhaltet die Kombination aus einer verminderten Knochendichte und einer Amenorrhö, welche durch eine verminderte Energieverfügbarkeit bei Athletinnen getriggert werden. Die Begrifflichkeit der FAT wurde in den vergangenen Jahren durch die "relative energy deficiency in sports" (RED-S) erweitert und schliesst auch männliche Athleten ein. Ein erhöhtes Energiedefizit verursacht durch inadäquate Energiezufuhr oder übermässige Energieausgaben löst
more » ... e Kaskade an pathophysiologischen Anpassungsreaktionen aus. Neben der Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (HHG-Achse) mit konsekutiver Amenorrhö und verminderter Knochendichte setzt ein persistierendes Energiedefizit den Körper in den "Sparflammen-" oder besser gesagt "Kampfmodus". Dies beinhaltet eine herabgesetzte Funktion des Immunsystems und der Regeneration, metabolische Anpassungen, kognitive, psychologische, gastrointestinale und kardiovaskuläre Störungen wie auch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit des Sportlers. Das Beschwerdebild einer RED‑S bei Athletinnen ist initial subtil und kommt meist erstmals durch das Ausbleiben der Menstruation merklich zum Vorschein. Damit sind Gynäkologen/-innen oft die erste Anlaufstelle bei Athletinnen mit RED‑S und übernehmen eine wichtige Funktion im Management der RED‑S. Das Management der RED‑S bei Athletinnen ist komplex: Es besteht aus einer gynäkologisch-endokrinologischen Amenorrhöabklärung und dem Aufstellen eines interdisziplinären, längerfristigen Behandlungsplans zusammen mit der Athletin.
doi:10.1007/s41975-021-00179-y fatcat:lliee3ypzbezzbaynfu2uyhouy