Zur Physiologie der embryonalen Erythrocyten

D. Rywosch
1914 Pflügers Archiv: European Journal of Physiology  
In Pfliiger's Arch. Bd. 116 haben wir vor einigen Jahren unsere Untersuchungen fiber die vergleichende Resistenz der Erythrocyten einiger Siiugetiere gegen hii.molytische Agenzien mitgeteilt. Das interessante Ergebnis war, dass zwischen der Hi~molyse durch hypotonische LSsungen und Saponin sich ein regelrechter Gegensatz herausstellte: War eine Blutart resistenter gegen Wasser, so war ihre Resistenz gegen Saponin geringer und umgekehrt. In Ver-folgun~ dieser Verhiiltnisse bei demselben Tiere in
more » ... verschiedenem Alter fanden wir dasseibe Verhalten obwalten. So war es bei dem Blute eines sechstiigigen I-Itindchens im Vergleich mit dem Blute eines erwachsenen Hundes. Dieser Befund veranlasste reich, daraufbin auch das Blut der Embryonen in verschiedenen Stadien der Entwicklung zu untersuchen. Im Schlachthof Rybaki bei Warschau werden ti~glich Hunderte yon Schweinen geschlachtet, und man finder fast immer darunter mehrere triichtige, so dass mir ein durchaus reiches Material zu Gebote stand. Ich hielt es fiir angemessen, dieses reiche Material nach verschiedenen Richtungen auszunutzen. Hier wollen wit zu-ni~chst diejenigen Untersuchungen, die uns in erster Linie interessierten, mitteilen: das Verhalten der BlutkSrperchen gegen verschiedene hamoiytische Agenzien und tiber die katalytische Spaltung des HH~O~. L Resistenz gegen Wasser. In H. J. Hamburger's fundamentalem Werke ,Osmotischer Druck und Ionenlehre usw." finden sich bereits Angaben, dass die embryonalen BlutkSrperchen Wasser gegeniiber resistenter sind als das Blut der Mutter. Es schien doch nicht ohne Interesse zu sein, zu verfolgen,
doi:10.1007/bf01681066 fatcat:4h2jot76n5blrk2iu2nd4mic64