Einsatz von Antidementiva in einer geriatrischen Klinik [thesis]

Andreas Schwitzke, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2007
In der Untersuchung zur antidementiven Verordnungsrealität bei Alzheimer- Demenz im EGZB 2004, zeigte sich ein multimorbides, mittelschwer kognitiv und stark funktionell eingeschränktes geriatrisches Klientel (n=379) mit mehr als doppelt so häufigen Heimeinweisungen und höherer Mortalität im Vergleich zur Gesamtstichprobe 2004. Patienten der Stichprobe mit vorhandenem neuropsychologischem Assessment, besserem funktionellem Status, besserem internistischem Ausgangsniveau ohne vaskuläre
more » ... g und mit differenzierter Diagnose wurden vorhersagbar signifikant häufiger mit neueren Antidementiva behandelt (OR 0,076 CI 0,04-0,145). Dabei reicht die Verordnungsrate von 4,8 Prozent bei Patienten mit einer Demenzsyndrom-Diagnose ohne MMSE-Ergebnis und niedrigem Punktwert im Barthel-Index bis zu 60 Prozent bei Patienten mit einer Alzheimer-Demenz Diagnose und vorhandener neuropsychologischer Testung. Ein Einfluss auf die Therapieentscheidung für Antidementiva durch Risiken anderer Begleiterkrankungen oder die Begleitmedikation konnte in der Untersuchung nicht gesehen werden. Dies könnte ein Hinweis für die besseren Möglichkeiten einer antidementiven Einstellung von Risikopatienten unter stationären Bedingungen oder für eine unbedachte Behandlung sein. Es gab keinen signifikanten Hinweis, dass Faktoren wie die Verweildauer, das Alter, das Vorhandensein eines Caregivers oder die Verlegung in ein Pflegeheim einen Einfluss auf die Gabe von neueren Antidementiva haben. Dies könnte ein Hinweis auf eine hohe Entscheidungsqualität vor Ort sein, da ein größerer Einfluss dieser Faktoren angenommen wurde. Die ermittelte stationäre Gesamt-Verordnungsrate lag mit 27,5 Prozent antidementiver Medikation deutlich über einer angenommenen ambulanten Rate von 13,8 Prozent. Allerdings lag die leitliniengerechte, stationäre Verordnungsrate nach dezidierter Alzheimer-Demenz-Diagnose sogar bei 57,2 Prozent. Fast ausschließlich wurden im EGZB Acetylcholinesterase-Hemmer verordnet. Die meist verschriebene Substanz war Donepezil. Memantine spie [...]
doi:10.17169/refubium-6532 fatcat:ggzzscy2vbeuzdjkz6a535glqu