Die Makrolichenen des Urnerlandes im Herbarium Anton Gisler in Altdorf

Ed. Frey
1960
Die Sektion Anthracinae Frey, von Körber als einzige Art verstanden und nur in einer Anmerkung behandelt, ist im H.G. gut vertreten, hat aber G. vor grosse Schwierigkeiten in der Taxonomie gestellt. Wahrscheinlich hatte er aber doch wenigstens die ScHAERERSchen Bearbeitungen zur Verfügung. G. hat die einzelnen Arten dieser Gruppe ziemlich gut erkannt und in getrennten Bogen angeordnet. U. cinerascens (Arn.) Frey ist aus Uri nicht vorhanden, aber in einem Dublett leg. et det. Hepp. Es ist ein
more » ... lett seines Exsikkates, Fl. Europas Nr. 479, besteht aus einem Stück Gneis, darauf ein dichter Rasen juveniler Thalii von U. cinerascens und wenig * U. laevis (Schaer.) Frey, diese sogar mit jungen Apothezien, was Hepp verführt haben mag, den ganzen Rasen als Gyrophora microphylla Hepp zu bestimmen. Das Duplikat dieser Exsikkatnummer in der Sammlung des Bot. Instituts der Universität Bern enthält ebenfalls U. cinerascens und laevis. Die letztere Art ist von G. «auf dem Bristen» gesammelt worden und auf Insenmannsalp (Realp), in weichein Fund auch * U. subglabra Harm. em. Frey dabei ist. U. decussata (Vili.) Frey und * U. leiocarpa DC. em. Frey, die erstere als G. reticulata auct., die zweite als G. anthracina v. tessellata Ach. G. atropruinosa Schaer. Stiz. Nr. 338 hat G. in grösseren Höhen gesammelt, wie es den Standortsansprüchen dieser Arten entspricht: Sustenpass, Furka, Stelliboden, am Lochgletscher, auf dem Badus und dem Oberalpstock, also in der oberen alpinen und bis in die Nivalstufe vorkommend. Wahrscheinlich werden sich auch U. cinerascens und microphylla Mass. in den oberen Reusstälern noch finden lassen, womit hier die ganze Anthracina-Gruppe vertreten ist. Dem eifrigen Forscher Gisler ist als Autodidakten in der Erahnung der verschiedenen Arten dieser Gruppe Anerkennung zu zollen. Familie Parmeliaceae Die drei Parmeliopsis-Arten ambigua (Wulf.) Nyl., hyperopta (Ach.) Arn. und aleurites (Ach.) Lettau wurden von Gisler unter den damaligen Synonymen richtig erkannt und mehrfach an ihren entsprechenden Standorten gesammelt. Im gleichen Bogen liegt merkwürdigerweise ein Dublett leg. et det. Hepp: Imbricaria sinuosa Hepp Fl. Eur. Nr. 581, das nicht Parmelia sinuosa (Sm.) Ach., sondern 3 andere Arten enthält: Parmelia revoluta Flke, P. trichotera Hue und P. reticulata Tayl., alle drei in etwas kleinen, juvenilen Stücken. Dabei fügt Hepp auf der Etikette hinzu: «mit Vorsicht von Imbricaria perforata oc und ß ciliata und Irnbr. periata zu unterscheiden » und bittet Gisler, er möchte ihm «von dieser Art» (gemeint wäre offenbar die «P. sinuosa») möglichst viele Dubletten sammeln. Solche Belehrung durch eine
doi:10.5169/seals-377593 fatcat:jnlnqo7psbhdjgk2f24rdpqz6q