Zur Kenntnis des Morphins
A. Partheil, A. Gronover
1900
Archiv der Pharmazie
a r t h e i l und A. G r o n o v e r . (Eingegangen den 19. 11. 1900.) Das Morphin und ebenso das Kodein enthalten, wie wir aus den Untersuchungen von J. H e r z i g und H. M e y e r ') wissen, nur dne an Stickstoff gebundene Methylgruppe. Mit alkoholischer Kalilauge 4 bis 6 Stdn. auf 180° erhitzt, liefert das Morphin 46-49 % einer Base, welche Zd. H. S k r a u p und D. W i e g m a n n a ) mit Methyliithylamin identifizieren konnten. Wahrend aber v. G e r i c h t e n und S c h r o e t t e r e )
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... beim Erhitzen des Methylmorphaethinmethylhydroxy& als basisches Spaltungsprodukt Methylathylpropylamin erhalten zu haben glauben, erhielt H es se4) unter den gleichen Bedingungen aus Methylmorphimethinmethylhyilroxyd Trimethylamin; nach vo n G e r i c h t e n und S c h r o e t t e r hatte man hier Dimethylpropylarnin erwarten sollen. Zu demselben Ergebnis, wie H e s s e , gelangte auch Knorr'), welcher das entstandene Trimethylamin durch Ueberfiihren in das Gold-und Platinsalz zu identifizieren suchte. Aber wahrend die farrenkrautartigen Krystallaggregate seines Qoldsalzes sich bei 253O zersetzten, giebt G a y ' ) den Schmelzpunkt des Trimethylamingoldchlorids zu 220° an; Knorr's Trimethylaminplatinchlorid zersetzte sich ferner erst bei 240-245O, wahrend der eine von uns 7, bei aus Dimethylcytisinmethylj o d d .womenen Salze 213-214O beobachtete. Als nun endlich M. Fr eund') zeigte, dass das Thebninmethytjodid beim Erhitzen mit Kalilauge Tetramethyluthylendiamin (CH*)aN -C2 H4 -N (CHa)' abspaltet, und nicht, wie H o w a r d und R o s erg) glaubten, Trimethylamin liefert, schien es uns nicht uninteressant, die Spaltungsbase aus Methylmorphimet hinmethylhydroxyd erneut darzustellen und zu untersuchen. Diese Untersuchungen, uber welche wir im Folgenden kurz berichten wollen, haben in Uebereinstimmung mit H e s s e und Knorr die Identitat des Korpers mit Trimethylamin ergeben. Bur Gewinnung unseres Ausgangsmaterials unterwarfen wir das Morphin nach dem Verfahren von K n o r r der erschopfenden Methylierung.
doi:10.1002/ardp.19002380302
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