Beobachtungen über die Vögel des zoologischen Gartens zu Frankfurt a. M

Alex von Homeyer
1859 Journal of Ornithology = Journal fur Ornithologie  
Neophron percnopterus (Say. ex L. ). Obwohl be|de Aasgeier gleich alt, vielleieht sogar aus einem Nest sind, (Dr. A. Brehm brachte sie ebenfalis als junge VOgel aus.Spanien,) so verfiirbten 'sie sich doch zu sehr ungleieher Zeit. Der grOssere begann damit im FrUhling 59. Zuerst verfiirbten sich die Schulterfedern, dann im Laufe des Sommers der Kopf, Kropf und Bunch in briiunlichweiss~ und endlich im October die Fliigeldeeken wie die Nackenfedern in schmutzig Graugelb. --Der schwiichere Vogel
more » ... ffirbte erst im August die Schulter-uud Bauchfedern~ and hat jetzt im November noch Kopf, Kropf und Ha|s dunke], fast schwarz." Ob die ~Verfiirbung durch Mauser oder Umfiirbung stattfand~ konate 'ich nicht:recht beobachten, doch lagen wiihrend der Sommerzeit stets Federn in der Volibre. Die Fiisse der jetzt 21/.) Jahr alien VOgel sind r0thlich. Sie sitzen auf der Erde fast wagerecht, auf dem Baume mit in der Regel gestrfiubten Halsfedern. Sie sind zahm abet heimttickiscb.: Herr Schoff yon He]'den ftittert sie Oft mit Semmelkrumen, die sie begierig aus der Hand nehmen. 3. Sarcorhamphus Papa (Dum. ex L.). Siehe Journ. V. 51~ bier |st der' eigenthtimlichen Zungenbiidung des S. californianus ~ Er-w~ihnung gethan, die wit wenigstens fihnlich be| papa wiederfinden, nur vermisse |oh die ])Iiitheilung des verdickten und gereifelten Ober-, gaumens in der Weise, (lass er eben dieselbe Form hat~ a]s die H0hlung der bulb cylindrisch-muldenf0rmigen Zunge, und be~ gesehlossehem Schnabel vollkommen in diese hineiapasst. So erst scheint diese merkwtii~dige Doppel-Vorrichtung beim Fressen ganz besonders zum Abreissen yon Fleischtheilen sich zu eignen. 4. Gyps fulvus (Gruel.). Die Zunge |st bier ungefiihr die-seIbe wie be| papa~ vielIeicht |st die Rundung fiaeher~ der Obergaumen jedoch in der Weise verschieden= dass es nut ein etwas nach innen gerichteter barter HOcker (Zapfen) |st, welcher so vor der Zunge steht, dass er be| geschlossenem Schnabel die H0hlnng derseiben vorne an der rundlichen Spitze schliesst. H0ehst merkwiirdige Stelluugen nehmen diese Geier beim Sie~lsonnen ein. Mit weit ausgebreiteten, muldenfOrmig nach Innen gewendeten Fliigeln kehren sle sich der Sonne zu, um so alle Strahien aufzufangen, oft stundenlang sitzend, ohne den K0rper zu bewegen, nur der Kopf dreht und wendet sich mit 'stolz urn sich blickendem Auge. Be| der zweiten noch behaglichern Stellung sitzt der Vogel auf den Tarsen~ die Fliigel werden vorne an "den Schultern 6 bis 10 Zoll ge-lUftet, wfihrend die Schwingen beim Sbhwanze eng anliegen. Die Fiisse sind weit vorgenommen~ and hfilt der auf die Erde gesttitzte Scbwanz
doi:10.1007/bf02009338 fatcat:32lnzb5h7vchfc53f4pnwck6ti