Soil art [article]

Alexandra Regan Toland, Technische Universität Berlin, Technische Universität Berlin, Gerd Wessolek
2015
In einem Zeitalter der beschleunigten globalen Bodendegradation, auch "Anthropozän" genannt, sind mehr als je zuvor kreative und kulturell relevante Ansätze für den Schutz des Bodens notwendig. Neben den wissenschaftlichen Kenntnissen muss sich ein Bodenbewusstsein entwickeln. Die Stimulation der Sinne, die Konfrontation mit der Nutzungsthematik, die Vermittlung eines Verantwortungsbewusstseins sowie der humorvolle und spielerische Umgang sollen eine individuelle und kollektive Identifizierung
more » ... it dem Ort erleichtern. Bildende Künstler evozieren all diese Erfahrungen und mehr. Sie stellen kritische Fragen zum Gebrauch, dem Missbrauch und der Bewirtschaftung und Kultivierung des Bodens. Zudem sind sie Experten in der Erschließung der emotionalen Zustände und der ästhetischen Reaktionen der Menschen, der Navigation in unterschiedlichen sozialen Umfeldern sowie bei der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Zielgruppen. Ihre Kreativität und kritische Autonomie gepaart mit ihrer visuellen Kommunikation und der Präsenz in sozialen Netzwerken machen Künstler zu starken Partnern im Bodenschutz und im Nachhaltigkeitsdiskurs. Während gestalterische Methoden und Weltbilder unser Verständnis und unsere Wertschätzung für den Boden erweitern, ist nicht viel bekannt über das Wissen und das Verständnis der Künstler, die zugrunde liegenden Ziele, die Kommunikationsstrategien sowie über die Produktions- und Ausstellungsbedingungen ihrer Arbeiten. Außerhalb der Kunstwelt gibt es nur wenige Studien, die sich mit den tatsächlichen Praktiken und Perspektiven der Künstler, die die Umwelt thematisieren - welchen Einfluss die künstlerische Arbeit auf die wissenschaftliche Gemeinschaft und auf die Öffentlichkeit haben können. Diese Arbeit zielt darauf ab solche Wissenslücken durch eine umfassende Analyse der zeitgenössischen künstlerischen Ansätze, die den Boden und Bodenschutz betreffen, zu schließen. In wie fern diese Ansätze in einen breiteren Diskurs zu Erhöhung des Bewusstseins passen und wie die Kunst das Verständnis, die Praxis [...]
doi:10.14279/depositonce-4707 fatcat:z6q2wj3jwngqhehfrvjzv5jvq4