Strukturbasiertes Design, Synthese und Evaluierung von Inhibitoren krebsrelevanter EGFR-Mutationen

Tobias Grabe, Technische Universität Dortmund
2022
Heutzutage ist Krebs hinter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der westlichen Welt. Im Jahr 2020 stellten Lungen- und Bronchialkarzinome mit 1,8 Millionen Todesfällen weltweit die tödlichste aller Krebserkrankungen dar. Hiervon macht der nicht-kleinzellige Lungenkrebs (NSCLC, non-small cell lung carcinoma) etwa 80% aller Fälle aus. Eine Behandlung mit zytotoxischer Chemotherapie erzielt lediglich eine bescheidene Steigerung der Überlebensdauer der Patienten, geht
more » ... aber zugleich mit starken Nebenwirkungen einher, welche die Lebensqualität erheblich reduzieren. Die Limitationen der Chemotherapie-Behandlung erforderten somit die Entwicklung neuartiger Therapieformen. Die heutzutage eingesetzte Therapie von NSCLC mit Inhibitoren sogenannter Treiberläsionen stellt ein Paradebeispiel der Präzisionsmedizin dar. Hierbei sind Mutanten-selektive Inhibitoren des Epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors EGFR wie Osimertinib hervorzuheben. Bei der Behandlung von NSCLC mangelt es jedoch weiterhin an selektiven Inhibitoren zur Behandlung von gewissen Aktivierungs- und Resistenzmutationen des EGFR. Im Rahmen dieser Arbeit wurden verschiedene medizinal-chemische Ansätze zur Adressierung der C797S-Resistenzmutation und der Exon20-Insertions Aktivierungsmutanten untersucht. Für beide Problematiken konnten hochpotente Inhibitoren mit einzigartigen Selektivitätsprofilen generiert werden, welche somit potentielle Wirkstoff-Vorläufer für die Behandlung bislang nicht adressierbarer Mutanten des EGFR darstellen.
doi:10.17877/de290r-22642 fatcat:m43wr7pdpbes5c5liqzibrzd2i