Sind die Denkfiguren Leonin und sein Magnus Liber selbst Denkfiguren?

Mathias Bielitz
2011
1 Der von v.Üxküll beschriebene Effekt, daß das Suchbild das Merkbild vernichtet, die, hier, musikhistorische Wirklichkeit durch das vorgegebene Programm bzw. den vorgegebenen Topos völlig verdeckt wird, daß also die Anpassung an die Forderungen der Mode ein Verstehen der Wirklichkeit nicht mehr zuläßt, zeigt exemplarisch die Arbeit von J. Gross, Chanter en polyphonieà Nôtre Dâme de Paris aux 12 e et 13 e siècles, worin der Autor neben der Zusammenfassung bekannter Umstände d a s an den mehr
more » ... zweistimmigen organa untersucht, was man, cum grano salis, als Symmetrien bezeichnen könnte, also Teilwiederholungen, sei es in einer Stimme, sei es durch mehrere Stimmen, also alles, was nicht sozusagen allein durch Befolgung der Kp-Regeln an Stimmführung der Zusatzstimmen entsteht (weil dabei natürlich immer Alternativen bestehen, wird man trivialerweise besonders auffällige " symmetrische" Bildungen heranziehen; es gibt gewisse Freiheitsgrade -und auftretende Dissonanzen etc. -, die zeigen, daß manchmal der Wille zur linearen Sinnhaftigkeit auch die kontrapunktischen 1 Regeln verletzen konnte bzw. mußte). Den
doi:10.11588/heidok.00011665 fatcat:wkftbya4ifb2ridhfqddzefcke