Dermatologische Ratschläge für den Praktiker. 9. Hautgeschwülste
Max Joseph
1920
Deutsche Medizinische Wochenschrift
9. tlantgeschwülste. Ein häufiger Gegenstand dermatologischer .Tätigkeit ist der Hautkrebs. Wir unterscheiden das sich langsam entwickelnde, flache UI cus r o dens und das von vornherein tiefsitzende, knotige oder papillomatöse eigentliche Carcinoma cutis. Bei dem ersteren kommt es darauf an, s früh als möglich die kleine, warzenartig über die Oberf1ähe hervorragende Geschwulst, welche gewöhnlich einen kleinen Schorf hat, nach dessen Abkratzen eine unbedeutende Blutung eintritt, operativ zu
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... ernen. Je früher dies geschieht, desto besser ist der Erfolg, und Rezidive kommen kaum hiernach vor. Wo aber aus kosmetischen Gründen oder des hohen Alters wegen die Operatiôn nicht gewünscht wird, nehme man eine energische Röntgenbehandlung vor oder sensibilisiere vorher die Geschwulst mit Kohlensäureschnee und lasse dann eine Röntgenbestrahlung folgen. Indessen wundere man sich nicht, wenn hiernach häufig Rezidive vorkommen und vielleicht sogar in 500/o Mißerfolge eintreten. Das Gleiche gilt für die knotige oder tiefgreifende Form, Ca rci n orna cutis. Auch hier ist zunächst eine gründliche Beseitigung der Geschwulst auf operativem Wege am Platze. Dagegen tritt bei inoperablen Karzinomen die Röntgenbehandlung in ihr Recht und kann dem Kranken nicht nur die Schmerzen erleichtern, sondern auch die Geschwürsbildung zur oberflächlichen Vernarbung bringen. Beim Xeroderma pigmentosum, einer schon im Kindesalter sich zeigenden, buntscheckigen Affektion, äußern die aus den braunen Pigmentflecken sich entwickelnden Karzinome ihren deletären Einfluß auf den Allgemeinzustand erst nach viel längerer Zeit, als wir es sonst von diesen Neubildungen gewohnt sind. Für the Behandlung kommt im Anfangsstadium Arsen in Form von subkutanen Injektionen in Betracht, später muß eine Entfernung der Geschwulst mit Kohlensäureschnee, Radium oder operativ erstrebt werden. Seltener als die Karzinome kommen die Sarkome auf der Haut vor. Sehen wir von den seltenen isolierten Sarkomen an irgendeiner beliebigen Korperstelle oder den sekundären Sarkomen in Form metastatischer Neubildungen von inneren Organen ausgehend ab, so bleibt nur das Sarcoma idiopathicum multipl ex h a e mor r h agi c tim ubmig. l-lier breiten sich die braunrotgefärbten Knoten on den Extreinitätcnenden allmählich über Arme und Beine, Gesicht und Stamm aus, und die Krankheit führt meist Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
doi:10.1055/s-0029-1192525
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