Interpretation von Laborwerten

2005 PrimaryCare  
Vergessen Sie alte Weisheiten! So sympathisch dies im Alltag ist, hier gilt nicht die Aussage «deine Rede sei ja, ja -nein, nein». Vielmehr ist es entscheidend, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, ob eine bestimmte Krankheit vorhanden oder abwesend ist. Haben Sie sich einmal an diese Regel gewöhnt, ist dies der erste Schritt zur Besserung. Regel Nr. 2 Vertrauen ist gut, Misstrauen aber viel besser! Die Aussagekraft von Laborwerten wird massiv überschätzt, während die Aussagekraft von Anamnese
more » ... inklusive Epidemiologie) und klinischer Untersuchung ebenso massiv unterschätzt wird. Misstrauen Sie also grundsätzlich jedem Laborwert, der Ihnen nicht plausibel erscheint. Abgesehen von der falschen Interpretation lauern auf dem Weg zum Resultat Fallstricke bei den Rahmenbedingungen, wie z.B. Stress des Patienten, Tageszeit der Ent-nahme, beim Manipulieren durch die Medizinische Praxisassistentin und bei der Bedienung der Messgeräte. Regel Nr. 3 Benützen Sie bei der täglichen Arbeit mit dem Patienten ruhig Ihre Erfahrung, Ihre gute Nase, Ihren Riecher und Ihr «gut feeling».
doi:10.4414/pc-d.2005.06846 fatcat:pivr4f2jsrco5m5tvftc3wrqqm