Über das Ammonium-Karbonat-Karbamat-Gleichgewicht

Rudolf Wegscheider
1922 Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie  
hat neue Versuche iiber das in wasserigen LSsungen von Ammoniumkarbamat auftretende Gleichgewicht ausgefuhrt, und zwar abweichend von den von mir berechneten Versuchen seiner Vorganger (FENTON, BURROWS und LEWIS) bei Gegenwart von Ammoniumchlorid und uberschiissigem Ammoniak. Er findet, daB sich seine Versuche nicht mit meinen Berechnungen in Einklang bringen lassen. I n dieser Fcststellung kommt die Tatsache zum Ausdruck, daB zwischen den Versuchen von FENTON und BURI~OWS und LEWIS einerseits,
more » ... von FAURHOLT andererseits bisher iiicht aixfgeklgrte Unstimmigkeiten bestehen. Die Versuche von PENTON sowie BURROWS und LEWIS, die nach verschiedenen Methoden ausgefuhrt sind, stimmen untereinander im wesentlichen iiberein. Wie ich gezeigt habe, lassen sie sich unter der Annahme darstellen, da6 die Karbaminsiiure eine ganz schwache Saure ist, deren Dissoziationskonstante annahernd gleich Null gesetxt werden kann. Diese Annahme ist es, welche den Versuchen von FAURHOLT nicht gerecht werden kann. Denn nach ihr kommt fur die Wechselwirkung zwischen Ammoniak und Karbaminsaure nur die Gleichung H,NCOOH + NH, + H,O = CO(ONH,), in Betracht, in der das Ammonkarbonat auch in Ionenforni geschrieben werden kann. Diese Gleichung fordert , dai3 Vermehrung des Bmmoniakgehaltes das Gleichgewicht zuungunsten der Karbaminsaure verschiebt. FAURHOLT hat aber gefunden, daB bei Vermehrung des Ammoniaks der als Karbaminsaure vorhandene Bruchteil steigt. Umgekehrt stehen die Konstanten FAURHOLT s mit den Versuchen der friiheren Beobachter in Widerspruch. Er stellt auf Grund seiner Versuche das Gleichgewicht dar durch die Formel K = [NH,] [HCO,]/[NH,COO'] . .____ l) Z. anorg. u. allg. C % m . 120 (1921), 85. 2, Mofi. f. Chem. 37 (1916), 425, oder Sitxulzgsber. d. Wiener Akad. 1'26. I I b (1916), 189.
doi:10.1002/zaac.19221210112 fatcat:c3puly6msjbxpp3xxxrsxe6htm