Zur Analyse des Flachswachses

Camill Hoffmeister
1903 Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft  
1047 beobachten. Durch stiirkeres Gliihen am Geblase verschwand aber diese Activitat, die, wie das Ausbleiben eines Effectes durch schwarzee Papier hindurch gegen die Platte erwies, nur aus dem leicht absorbirbsren a-Agens bestand. Also hatte die u-Activitat auch hier ihren Charakter beibebalten, ohne bei ihrem Uebergang auf andere Metalle eine qualitative Aenderung erfahren zu haben. Als wesentlicher Inhalt dieser Arbeit sei schliesslich hervorgehoben: Es existirt ein dem gewiihnlichen
more » ... 11 Blei analytisch nahestehender, aber von diesem trennbarer, sehr stark primar activer Stoff, der U-und g-Activitat hervorbringt und dadurch im Stande ist, andere Metalle kraftig zu induciren, sei es, dass diese als Salze mit dem Radiobleicblorid i n gemeiusamer Liisung verweilen, oder dass sie als blanke, chemisch nicht angegriffene Stiicke dem Einfluss des primaren Erregers ausgesetzt werden. C a m i l l H o f f m e i s t e r : Zur Analyse des Flaohswachses. [Mittheiluug aus der Verauchsstation fur Flachsbau und Flachsbereitung in Trautenau, B6hmeii.l (Eingegangen am 23. Marz 1903.) Bekanntlich wird die Geschmeidigkeit und sogenannte BGriffigkeitc der Fiachsfaser, sowie arich i hr charakteristischer Geruch, durch eine an ihrer Oberflache sich findende, eigenartige Substanz fettarliger Natur bedingt. Wird die noch unversponnene Faser, wie dieselbe die Hechelei verlasst, mit irgend einem der gebrauchlichen Fettextractionemittel, wie Aether, Benzin n. s. f., behandelt, so erhiilt man eine mehr oder weniger griinlichgelbe Liisung, die eine nach dem Verdunsten des Liisungsmittels mehr oder weniger gefarbte Subetanz von intensivem Flachsgeruch hinterlasst. Die so behandelte Faser hat ihren charakteristischen Geruch, den griissten TPeil ihrer Geschmeidigkeit, wie auch ihren Glailz eingebusst, sie fiililt sich rauh an und erscheint beinahe .e.priide. Die aus der mehr oder weniger griinlichgelben, eine schwach griinliche Fluoreacenz zeigenden L6sung erhaltene Substanz bildet nach Verdunstung des Liisungsmittels j e nach der Darstellung cine weisse, gelbliche bis griinlich gelbbraune Masse ron intensivstem, beinahe unangenehniem Flachsgernch und eineni nratten, wachsartigen Bruch. I n d w Kalte sprgde, erweicht sie bereits. zwischen den Fingern und lisst sich kiieten. Aus einer 1 eissgesattigten Benzinlosung schied sich diese Substanz beim Erkalten in beinahe weissen, marzigen Kiirnern von Boriclite d. D. cficm. Gcsollscliitft. Jnhrg. XXXVI. C8
doi:10.1002/cber.190303601216 fatcat:4q7aoeflmrdvhcrxdpk74ncs6a