Verwendung des Broms zur Analyse der Sulfide
1880
Archiv der Pharmazie
Schnelle Erkennnng eines Wassergehaltes in Alkohol nnd Aether. -Wenn man nach C. Mann eine wassrige Losung von 2 Theilen Citronensaure rnit 1 Theil Molybdansaure vermischt und in einer Porzellanschale bis ziim beginnenden Schmelzen eindampft , so giebt die entstandene dunkelblaue Masse, rnit 30 -40 Theilen warmen Wassers extrahirt, ein schwach gelbbraun gefarbtes Filtrat einer citronensauren Molybdanverbindung , welche die auffallende Eigenschaft besitzt, im w a s s e r f r e i e n Zustande d u
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... n k e l b l a u , im h y d r a t i s c h e n Zustande aber fast f a r b l o s zu erscheinen. Trankt man mit einer solchen Molgbdiinlosung Streifen von Filtrirpapier und trocknet dieselben bei 1000 C., so tritt die blaue Farbung wieder mit grosser Intensitat hervor und die Papiere, gut vor Luft und Licht geschutzt , behalten ihre Farbe ziemlich lange. Rringt man nun so praparirtes Papier in reines Wasser, so v e rs c h w i n d e t d i e b l a u e F a r b e , das Papier wird wieder weiss und das Wasser erscheint farblos wie zuvor. Der Eintritt dieser interessanten Erscheinung ist aber nicht ganz unabhangig von der Temperatur des Wassers; bei 50" C. cntfiirbt dasselbe sofort, bei 18 -20° C. in 2-3 und bei loo C. in 5 -8 Sekunden. Dieses "Reagens auf Wasser" verhalt sich ganz indifferent gegen Aceten, Aldehrd, Methylalkohol, so wie Gemenge von Amylund Aethylalkohol. In Weingeist getaucht , verschwindet die blaue Farbe um so schneller, je grosser der Wassergehalt desselben; Erwarmen beschleunigt die Wirkung. Absoluter Alkohol und vollig wasserfreier Aether verandern die blaue Farbe des Papiers nicht im Geringsten, so dass das Papier wohl geeignet erscheint, Bur Priifung eines etwaigen Wassergehaltes im Aether zu dienen. (Chemiker -Zeitung , 1880, Mum.) Verwendnng des Rroms zur Analyse der Sulfide. -E. R e i c h a r d t weist wiederholt auf die grosse Brauchbarkeit des Broms in der qualitativen und qiiantitativen Analyse hin. Brom oxydirt Schwefel und Sulfide so rasch, dass man in wenigen Augenblicken mit Losungen etc. fertig ist, wozu man sonst vie1 Zeit und Material braucht. k'upferkies und Fahlerz losen sich in kurzester Zeit , Schwefelkies ist etwas widerstandsfahiger und verlangt feinste Zertheilung des Materials und liingere Einwirknng von uberschussigem Brom. Die Verwendung des Broms bei Schwefel und den Kiesen hat an und fir sich einen wesentlichen Vortheil in der Beschaffenheit des Broms selbst. Wird der IU losende Stoff in einem Kochflaschohen rnit wenig Wasser uberschuttet, hierauf Brom zugegeben, so gelangt dasselbe vermoge seiner Schwere zu der am Bcden lagernden Substanz und kommt damit in unmittelbare Beriihrung. Meist tritt dann von selbst Erwiirmung ein und verlauft die Bromirung G. H.
doi:10.1002/ardp.18802170214
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