Studien über alicyclische Naphtalinderivate
Eugen Bamberger, W. Lodter
1895
Justus Liebig s Annalen der Chemie
B a m b e r g e r und L o d t e r , Alicyclische Naphtalirtderivate. 75 Man liisst eine siedende Losung von 1.5 g Naphtalin in 300 ccm ksluflichem absoluten Alkohol in langsamem Strome zu 22,5 g scheibenformig geschnittenem Natrium (in einem Rundkolben yon 1 1/2--5 Liter befindlich) hinzufliessen und kocht bis zur vollstlndigen Losung des Metalls. Ein Chlorcalciumverschluss schiitzt den Gefassinhalt gegen Feuchtigkeit. Nan destillirt nach Beendigung der Operat,ion das Dihydronaphtalin mit
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... dampf uber ; die ersten Fractionen, welche ihres Alkoholgehalts wegen den Iiohlenwasserstoff in gelbster Form enthalten, werden fur sich in flachen Schalen bei gelinder Warme eingedunstet und dann mit den spater uberdestillirenden gntheilen vereinigt der Aetherextraction uuterworfen. Der Aetherruckstand besteht aus einem schwach gelblichen Oel, welches beim Abkiihlen zu Tafeln erstarrt, die sich bei etwa 20° wieder verfliissigen. Derselbe ist kein reines Naphtalindih~drur~), aber so reich an diesem, dass er ohne Weiteres zu allen folgenden Operationen auch, wie aus den Ber. d. deutsch. chem. Ges. 27, 1547, zu ersehen ist, Herr Vo s s in Zurich theilgenommen. ' ) Sondern ein Gemisch von diesem mit Napht,alin, wie uns bereits vor der Publication von Kiis t e r (Z. ph. Ch. 1891, 592) bekannt war. Es kommt iibrigens sehr auf den Wassergehalt des Alkohols an; als wir mit 96 procentigem arbeiteten, erhielten wir ein in perlmuttergliinzenden Tafeln krystallisirendes Hydrirungsproduct vom ungefahren Schmelep. 43-44", welches sehr wahrscheinlich ein isomorphes und durch Krystallisation nicht trennbares Gemisch von Waphtalin und seinem Dihydriir ist. Wir versuchten naclitraglich, die unvollstandig verlaufene Reduction zu Ende zu fiihren, indem wir jenes Product vom Schmelzp. 43-44' abermals der Reduction mit Natrium in kochender alkoholischer (96 pC.) Losung unterwarfen. Merkwiirdiger M'eise hatte das gar keinen Erfolg, denn wir erhielten jeiies Gemisch in unveriindertem Zustaude zuriick. Dassellre ist also gegen das Reductionsmittel, welches xunaclist eine wenigstens partielle Hydrirung bewirkt hatte , unempfiudlich. Die Bestimmung des Dihydronaphtalins in dem Gemenge Lurch Titration mit Brom haben wir schon vor Herrn K u s t e r aagewendet. Bei Anwesenheit von Naylitalintetrahydrur ist dieselbe sehr ungenau. *) B a m b e r g e r und L o d t e r , Ber. d. deutsch. chem. Ges. 20, 1705. ' ) Es ist rathsam , die UnterchlorigsBurelosung zu theilen, also pro Kolben nur 12,5 g Hydriir zu verarbeiten. Nach mehrstiindigem Stehen wird noclimals kurze Zeit unter Schiitteln auf 30-40' erwlrmt. Annalen der Chemie 288. Ed. 6 0,2645 g , bei 105" getrocknet, gaben 0,1856 AgJ, entsprechend 0,1003 J. Berechnet fiu Gefunden J 38,14 37,92 Das entsprechende Chloriddurch Einwirkung von Trimethylamin auf das Chlorhydrin erhaltenwird ebenso wie die Ammoniumbase spater besprochen werden. Das Benzoat des Alkins (das " Benzoylalke'in") entsteht unter starker Selbsterwarmang beim Mischen der tertiaren Base (ein Molekul) mit Benzoylchlorid (zwei Molekule). Die beim Erkalten (Reiben mit Glasstab) erstarrende Masse wurde bis
doi:10.1002/jlac.18952880104
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