XLI. Auszüge

1899 Zeitschrift für Kristallographie - Crystalline Materials  
Ε. F. Nichols (in Berlin): Ueber das Yex-halten des Quarzes gegen Strahlen grosser Wellenlänge, untersucht nach der radionietrischen Methode (Wiedem. Ann. d. Phys. u. Chem. 1897, 60, 401-41 8). Frühere Bestimmungen der Energievertheilung im ultrarothen Spectrum (vgl. diese Zeitschr. 28, 628 und 629) wurden entweder nach der thermoelektrischen oder der bolometrischen Methode ausgeführt. Verf. zeigt zunächst, dass die Ausschläge des Radiometers proportional der Energie der Strahlung sind. Die
more » ... achtungen von Rubens (vgl. diese Zeitschr. 27, 441) reichen bis zu dem Gebiete λ = μ. Ueber diesen Punkt hinaus sind directe Messungen der Brechungsexponenten nicht möglich wegen der starken Absorption, die im Quarz in diesem Gebiete beginnt. Verf. beobachtet die Reflexion und Durchlässigkeit des Quarzes für Wellenlängen von λ = ίμ bis λ = 9μ. Wegen der Absorption des zur Dispersion benutzten Flussspathprismas konnten die Beobachtungen auf grössere Wellenlängen nicht ausgedehnt werden. Die Reflexion an einem Silberspiegel kann von λ = 4 μ an aufwärts als total betrachtet werden; deshalb wurden die Ausschläge des Radiometers bei der Reflexion an einer senkrecht zur Axe geschliffenen Quarzfläche verglichen mit den entsprechenden Ausschlägen bei der Reflexion an einem Silberspiegel. Der Quotient dieser Ausschläge giebt dann die Energie u L der von der Quarzplatte reflectirten Strahlung. Der Incidenzwinkel betrug 5°. Der Werth w 2 wechselt ausserordentlich stark mit dem Werthe von λ. Für λ = 7,4 μ hat u 2 einen Minimalwerth von 0,29 °/o, bei λ= 8,4 μ einen Maximalwerth von 75%; ein zweites Minimum von 51 % liegt ^ -8 ) 6 ί'ι ein zweites Maximum von 66% bei λ= 8,8μ] von hier ab fällt w 2 regelmässig bis zu dem höchsten benutzten Werthe von λ = 9,02 μ, wo u 1 = 49,2 %. Um die Durchlässigkeit des Quarzes zu untersuchen, wurde in gleicher Weise die Intensität eines durch eine dünne Quarzplatte hindurchgegangenen Strahles verglichen mit der Intensität desselben Strahles, welcher ohne die Quarzplatte zu passiren auf das Radiometer fiel. Die Quarzplatte war senkrecht zur Ilauptaxe geschnitten und hatte eine Dicke von 1 8 μ. Die Beobachtungen erstreckten sich von λ = 4,2 μ bis λ = 8.05 In dem Bereiche der Curve von λ = 4,2 μ bis λ = Ί μ liegen fünf Maxima der Durchlässigkeit und vier Minima. Von λ = 7 μ an fällt die Curve sehr rasch ab, so dass bei 8 μ durch eine Platte, welche 2-f-mal so dick ist als die Wellenlänge der angewendeten Strahlen, kaum 0,5% hindurchgehen. Brought to you by | University of California Authenticated Download Date | 6/6/15 3:42 AM Groth, Zeitschrift f. Kvystallogr. XXXI. 38 Brought to you by | University of California Authenticated Download Date | 6/6/15 3:42 AM Auszüge. Reflexion an der Fläche der zu prüfenden Substanz bei dem Spalte des Spiegelspectrometers ein Bildchen des Zirkonblättchens lieferten. Zur Ermittelung des in diesen Spalt gelangenden Strahles kann ein Beugungsgitter eingeschaltet werden. Die Messung der Intensität geschah entweder mit Hülfe des Bolometers oder des Radiometers. Als Fenster für letzteres dient eine 2^ mm dicke Chlorsilberplatte, welche selbst für Strahlen von der Wellenlänge 2 4 μ noch hinreichend durchlässig war. Für Quarz ergab die Beobachtung mit viermaliger Reflexion an drei eng begrenzten Gebieten im ultrarothen Spectrum metallische Reflexion, deren Mitte die Wellenlängen 8,50 μ, 9,02 μ und 20,75 μ zukommen. Die Ketteler-Helmholtz'sehe Dispersionsformel: rfi = Ψ + Μ,l M 2 λ 2 -2 λ 2 2 -λ 2 verlangt einen Werth von λ 2 = 1 0 μ für die Mitte des ultrarothen Absorptionsgebietes beim Quarz. Die Einsetzung eines Werthes zwischen 8,5 und 9,02 für würde die bekannten Dispersionsmessungen nicht befriedigend wiedergeben. Dies gelingt jedoch, wenn man der Formel ein drittes Glied zufügt und schreibt = δ 2 + My M 2 M 3 λ 2 -λ, 2 λ 2 2 -λ 2 λ 3 2 -λ 2 und wenn man setzt λ 2 = 8,85 μ, d. h. angenähert die mittlere Wellenlänge der beiden benachbarten Absorptionsstreifen, und λ 3 = 20,75 μ. Die Constanten dieser Formel sind dann folgende: 6 2 = 4,57877 M" = 0,010654 , M 2 = 44,224 , .¥3 = 713,55 V = 0,010627, λ 2 2 = 78,22 , λ 3 2 = 430,56. Für Glimmer wurden ebenfalls Versuche mit vierfacher Reflexion vorgenommen. Es ergaben sich Maxima der Reflexion für λ = 8,32, 9,38, 1 8,40 und 21,25 μ. Mit Ausnahme des Streifens bei 18,40 μ glauben die Verff. die übrigen auf den Gehalt an Kieselsäure zurückführen zu dürfen. Für Flussspath wurde ein Maximum der Reflexion bei 23,7 μ beobachtet. Wurde als Wärmequelle statt des Zirkonbrenners ein mit Flussspathpulver bedecktes erhitztes Platinblech genommen, so genügt schon eine dreimalige Reflexion an Flussspathflächen zur hinreichenden Reinigung von Strahlen anderer Wellenlänge. Von einer dünnen Flussspathplatte, durch welche man die so gereinigte Strahlung hindurchzusenden versucht, wird diese vollständig absorbirt. Bei Steinsalz war eine fünfmalige Reflexion nöthig, damit die übrig bleibenden Strahlen von einer dünnen Steinsalzplatte zu mehr als absorbirt wurden; dabei war aber die Intensität der fünfmal reflectirten Strahlen so gering, dass eine Bestimmung ihrer Wellenlänge mit Hülfe des Beugungsgitters nicht gelang. Die Reststrahlen des Flussspathes sind am leichtesten zu erhalten, und haben vor den metallisch reflectirten Strahlen des Quarzes und Glimmers den Vorzug, dass sie einem einzigen Spectralgebiete angehören. Die Verff. untersuchten deshalb die Durchlässigkeit verschiedener Körper für diese Strahlen. Das Resultat ist in nachstehender Tabelle angegeben. Brought to you by |
doi:10.1524/zkri.1899.31.1.592 fatcat:pborbcu2n5e77fw3irnpltfcc4