Nachkontrolle thrombotischer Wochenbettserkrankungen
H. Mäder
1968
Gynecologic and Obstetric Investigation
Aus total 210 Thromboseembol·ie-Fällen, die sich in den Jahren 1962Jahren -1966Jahren (ausgenommen 1965 ereigneten, haben wir 60 Patientinnen ausgewählt. Bei diesen 60 Patientinnen war die Diagnose einer Embolie oder einer tiefen Thrombose gesichert durcb Laborbefunde, spezifische Symptome sowie typische Temperaturkurven. Keine dieser Patientinnen hatte ein gemischtes Krankheitsgeschehen, d. h. sowohl Thrombose wie Embolie durchgemacht. Von den total aufgebotenen Patientinnen sind 40, was einer
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... Prozentzahl von 66 entspricht, sogar zur Kontrolle erschienen. Dies ist sicher eine erstaunliche Anzahl und zeigt deutlich, welche Bedeutung diesem Krankheitsgeschehen bei-gemessen wird. Von den von uns nachkontrollierten 40 Fallen haben wir alle Patientinnen, die schon einmal Thrombose oder eine Embolie oder solche, die eine Thrombose im rechten Bein durchgemacht hatten, ausgeschieden. Nach dieser strengen Separierung -um ein einheitliches vergleichbares Krankengut zu erhalten -konnten wir noch 10 Thrombose-und 11 Emboliefälle bearbeiten. Alle 10 Emboliefälle erhielten eine durchschnittlich 25 Tage dau-ernde Liquemin-Marcoumar-Therapie. Die Nachbehandlung war in-dividuell je nach Verlauf der Krankheit verordnet, z. B. erhielten einige Patientinnen Unterwassermassage, wenige nur Bäder; doch alien wurde eine salzarme Diät angeraten. Bei der Befragung nach Be-schwerden äusserten sich nur zwei Frauen über absolutesWohlbefmden. Die andern klagten ab und zu über auftretende Atemnot und zeitweises Engegefühl obwohl die Schlussdurchleuchtung bei sämtlichen Patientinnen einen der Norm entsprechenden Befund ergeben hatte. Überdies klagten Patientinnen über vermehrte Müdigkeit und stär-kere allgemeine Beschwerden bei Wetterwechsel. Ein Lungenembo-lie-Rezidiv ist bei keiner dieser Patientinnen aufgetreten, obwohl zwei Mäder, Nachkontrolle thrombotischer Wochenbettserkrankungen 27 davon später operiert wurden. Allgemein gesehen fühlten sich die Patientinnen so wohl, dass keine durch die von ihr geäusserten Be-scbwerden in ihren Lebensaufgaben behindert wurde. Im Gegensatz dazu zeigten 10 Frauen mit einem Status mit tiefer Thrombose in der linken untern Extremität ein ganz anderes Bild. Nach der gleichen kombinierten Liquemin-Marcoumar-Therapie über eine durchschnittliche Zeitspanne von 29 Tagen, erhielten alle 10 Frauen eine Nachbehandlung aus Unterwassermassage und Bädern bestehend und mit einer immer wieder empfoblenen salzarmen Diät verbunden. Den Patientinnen wurden elastische Strümpfe nach Hause mitgegeben. Bei der Nachkontrolle haben wir die Fuss-Pulse sowie die Masse der Oberund Unterschenkel gemessen. Die neu erhobenen Masse verglichen wir mit den aufgezeichneten Mess-werten während der akuten Phase und bei der Entlassung. Das Re-sultat dieser Nachkontrolle zeigte, dass bei alien Frauen das linke Bein dicker war als das rechte. Eine Zunahme der Schwellung des linken Beines seit der Entlassung und im Vergleich mit den letzten Messwerten, konnte in einzelnen Fallen festgestellt werden. 8 Frauen zeigten bei der Inspektion eine deutliche livide Verfärbung des linken Beines. Bei 4 Frauen war das Gewebe des
doi:10.1159/000302309
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