Radiologische Untersuchung des Os temporale mittels digitaler Volumentomographie und Computertomographie -Eine vergleichende Untersuchung an anatomischen Felsenbeinpräparaten

Stella Jasmin Hamzei, Teymoortash, Afshin (Prof. Dr.), Hals- Nasen- Und Ohrenheilkunde
2011
Zu den Standardtechniken der radiologischen Untersuchung des Felsenbeins gehört heutzutage die hochauflösende Computertomographie in axialer und koronarer Schichtung. Die digitale Volumentomographie hingegen ist ein relativ neuartiges Verfahren, das bisher vor allem in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und der Zahnheilkunde genutzt wurde und in der Diagnostik des Os temporale ein neues Einsatzgebiet gefunden hat. Die Vorteile der DVT liegen in einer vergleichsweise bis zu zehn Mal geringeren
more » ... ahlenexposition bei einer deutlich höheren Auflösung. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, den Stellenwert der DVT in der radiologischen Felsenbeindiagnostik zu untersuchen. Dazu wurden im ersten Teil der Arbeit 38 anatomische Felsenbeinpräparate mit dem DVT und dem HR-CT gescannt. Anhand der akquirierten Bilder in koronarer und axialer Projektionsebene wurde die Darstellung von 43 funktionell wichtigen anatomischen Strukturen der Felsenbeinpräparate überprüft und verglichen. Im zweiten Teil der Untersuchung wurden an acht Präparaten rekonstruktive Eingriffe in Form von Tympanoplastiken Typ III b und c und Stapesplastiken mit verschiedenen Materialien wie Gold, Titan, Ionomer, Keramik und Platin durchgeführt. Anschließend erfolgte die Bildgebung mit dem HR-CT und dem DVT in bekannter Schichtung, um die Lage der Prothesen sowie die Darstellung der in der Nähe der Prothese liegenden anatomischen Strukturen vergleichend zu analysieren. Die DVT ermöglichte eine statistisch signifikant bessere Visualisierung von zwölf anatomischen Strukturen im Felsenbein wie z.B. den beiden Stapesschenkeln, der Steigbügelfußplatte und rundem und ovalem Fenster. Vor allem die Gehörknöchelchenkette konnte in all ihren Feinheiten gut erkannt werden. Funktionell wichtige und filigrane Anteile der Ossikel wie die Stapesschenkel waren seltener vom Partialvolumeneffekt betroffen als im CT. Mehrfach konnten Strukturen die mittels DVT zu sehen waren mit dem CT nicht oder nur fragmentiert abgegrenzt werden. Auch die Lamina spiralis ossea war in [...]
doi:10.17192/z2008.0995 fatcat:oc3rk4lvtvgs5pjvq4p6t4gsb4