Klassifikation psychischer Störungen im Säuglings- und Kleinkindalter [article]

Verena Komanek, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2008
Dimensionale und kategoriale Methoden ergänzen sich bei der Klassifikation von Säuglingen und Kleinkindern mit Verhaltensauffälligkeiten. In dieser Studie wird der prädiktive Wert der Syndromskalen der dimensionalen Child Behavior Checklist für Vorschulkinder (CBCL 1½-5) in Bezug auf kategoriale Diagnosen nach ICD-10 und DC:0-3R untersucht. Ein signifikanter Zusammenhang würde die Konstruktvalidität beider Methoden erhärten. Die Daten von 134 Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten, die von
more » ... ber 2001 bis April 2006 in der Baby- und Kleinkindsprechstunde der Charité vorgestellt worden sind, wurden analysiert. Zwei Drittel der Kinder sind männlich, ein Drittel ist weiblich. Die Altersverteilung der Patienten liegt zwischen 18 und 59 Monaten. Für etwa 45 % der Kinder ist eine Klassifikation mit ICD-10 Kriterien nicht möglich. Nach den Kriterien der DC:0-3R gilt dies nur für einen geringen Anteil von zehn Prozent. Regressionsanalysen zeigen hohe prädiktive Werte der CBCL-Skala Sozialer Rückzug in Bezug auf die Diagnose Autismus nach DC:0-3R- Kriterien. Die Skala Aufmerksamkeitsprobleme zeigt eine gute Vorhersagewahrscheinlichkeit in Bezug auf die Regulationsstörung stimulationssuchend/impulsiv nach DC:0-3R (ADHS-ähnlicher Symptomkomplex). Gleiches gilt für die Skala Ängstlich- Depressiv in Bezug auf emotionale und affektive Störungen nach ICD-10. Eingeschränkten prädiktiven Wert besitzt die Skala Externalisierende Auffälligkeiten in Bezug auf Störungen des Sozialverhaltens nach ICD-10- Kriterien. Der Gesamtproblemscore der CBCL 1½-5 hat keinen prädiktiven Wert für eine der diagnostischen Entitäten
doi:10.17169/refubium-12507 fatcat:4roxhy4bfjgifinfrop2fzquqa