St. Petersburger Ophthalmologische Gesellschaft
1911
Ophthalmologica
Dr. Kalaschníkof stellt einen 3½ jährigen Knaben vor mit beider-seitigem Buphthalmus und Keratoglobus, kompliziert durch Sekundär-glaukom. Ein älterer Bruder ist in gleicher Weise erblindet. Rechts ist die Hornhaut trübe und die Gesamtausdehnung des Augapfels starker. Links ist der Augengrund noch sichtbar, der Sehnerv exkaviert und blass. Nach dicht vor dem Auge gehaltenen Gegenständen greift der Knabe. Um diesen Rest des Sehvermögens zu erhalten. will K. eine Sklerotomie versuchen. Dr.
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... y berichtet kurz über die Heidelberger Verhandlungen dieses Jahres. Er hat die Versammlung mitgemacht. Dr. Blessíg spricht über die tuberkulösen Erkrankungen des Auges und deren Behandlung mit Tuberkulin. Dazu werden drei Fälle demonstriert, die seit längerer Zeit in der Augenheilanstalt mit Erfolg behandelt warden: 1. Iritis et Uveitis tuberculosa; 2. Keratitis parenchymatosa bei Tuber-kulose; 3. drei Tumorknötchen auf der Regenbogenhaut, mit Wahrscheinlich-keit tuberkulösen Ursprungs. Die Behandlung wurde nach den Prinzipien durchgeführt, wie sie in der Breslauer Klinik Prof. Uhthoffs üblich sind. Alle drei Patienten reagierten auf Alttuberkulin. Welter fortgesetzt wurden dann Injektionen mit Neutuberkulin. In der Privatpraxis ist eine arnbulante Behandlung zulässig. Arme Kranke sind stationär zu behandeln, da die bessere Nahrung in der Anstalt doch zu wichtig ist. Bei Verdacht auf Lues oder bei Misehformen ist natürlich die spezifische Behandlung an-gezeigt. Sitzung υom 27. Januar 1911. Wygodsky demonstriert ein 23 jähriges Mädchen mit beiderseits mächtig entwickeltem Staphyloma corp. cil. interealare und Sekundär-glaukom. Rechts Katarakt. Links liegt die Durchsichtige Linse in der vorderen Kammer. Fundus sichtbar. Exkavation. Fingerzählen vor dem Auge. Bagh demonstriert einen Mann, der in der Kindheit an der Stirn über dem rechten Auge durch HufschL·g verletzt wurde. Er hat über das Auge nicht geklagt bis in sein 43. Lebensjahr. Jetzt. seit dem Mai 1910. all-mähliches Hervortreten des Auges und Abdrängen nach unten und aussen hin. Ueber der Nasenwurzel und über der Mitte der Augenbraue rechts alte verschiebliche Hautnarben. Der innere Augenwinkel ausgefüllt durch einen glatten, deutlich fíuktuierenden. innen und aussen in die Tiefe übergehenden Tumor. Auge stark vorstehend und nach unten und aussen verdrängt. Augenbewegungen am stärksten nach innen und nach oben beschränkt. Visus = 3/10. Augenspiegel zeigt das Bild einer mässigen Neuritis. Patient soil operiert werden. Wahrscheinlichkeitsdiagnose: Mucocele sinus frontalis. G. A. Gorbunof (Gast aus Pjätigorsk im Kaukasus) spricht über die Behandlung mit "606" in der Augenpraxis. Er ist in erster Linie Nervenarzt und Syphlilidologe und hat während der Saison ein überaus reiches und mannigfaltiges Material zur Beobachtung. Aus seiner Mitteilung ist hervor-zuheben, dass er Quecksilber aueh bei Tabes angewandt hat, wenn die Anamnese Lues sicherstellte. Seit er die Wassermannsche Blutreaktion aus-nutzen kann, hat er luetische Tabetiker aueh bei vorhandener Atrophia nervi optici mit Injektionen von .,696" behandelt!
doi:10.1159/000292787
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