Arbeit und Gaswechsel am Froschherzen

Viktor Weizsäcker
1912 Pflügers Archiv: European Journal of Physiology  
Die Oxydationen und die mechanische Tiitigkeit des Froschherzens gehen nicht unabhi~ngig nebeneinander her. Wenn man die mechanische Bedingung, unter der das Herz arbeitet, verandert, so wird dadurch nicht allein das mechanische, sondern auch das chemische VerhaIten des Muskels beeiDflusst. Diesem Parallelismus der mechanischen und oxydativen Funktion steht die Tatsache ihrer, wenn auch kurz dauernden, so doch vSlligen Trennbarkeit gegentiber, die Tatsache, dass die Oxydationen aufgehoben
more » ... k0nnen, ohne dass auch die F~thigkeit zur Zusammenziehung verloren ginge. Wir kbnnen daher als erwiesen ansehen, dass die Griisse der mechanischen Leistung night um~ittelb~r durch die Gr0sse der Oxydationen bestimmt wird und Verbrennungen iiberhaupt nicht die notwendige Ursache der kontraktilen Vorgiinge sind~). Es erhebt sich so die Frage~ wie weit die Sonderexistenz der mecbanischen und der chemischen Funktion geht, und nach welchen Gesetzen sie wiederum zusammenhi~ngen. Die Erscheinungen~ welche unter diesem Gesichtspunkte zunachst herausgegriffen und hier behandelt werden, beziehen sich auf 1) I. Mitteilung Pfliiger's Arch. Bd. 141 S. 457. IL Mitteilung Pfltiger's Arch. Bd. 147 S. 135. 2) Vgl. meine II. Mitteilung, in der gezeigt wurde~ class im Zustande der Cyanvergiftung weder oxydative, noch CO~ bildende, noch sthrkere S~uren bildende Prozesse die Arbeit geliefert haben kSnnen. In einer spitteren Arbeit werde ich fiber kalorimetrische Messungen an solchen Herzen berichten.
doi:10.1007/bf01686970 fatcat:wc5nh3oolzgw5icsg44fpqj6bm