Regensburg: Stadtklima und Luftverunreinigung
Christiane Dittmann
2015
Die Untersuchungen führen zu dem Ergebnis, daß der Regensburger Raum aufgrund der orohydrographischen Situation ein ungünstiges Lokalklima aufweist. In Strahlungsnächten, die ganzjährig häufig auftreten, bilden sich in der Regensburger Bucht Boden kaitluftansammlungen mit tief liegenden Temperaturinversionen, die vorallem im Herbst und Winter die Entstehung von Nebel begünstigen, der oft mehrere Tage erhalten bleibt. Die Naßkälte und Lufttrübung belasten dann das Wohlbefinden der Bevölkerung.
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... rch die städtische Bebauung wird das Lokalklima der Regensburger Bucht verändert. Die größere Wärmespeicherkapazität der Gebäude und die Ablei-tung der Niederschläge bewirken eine Überwärmung der Stadtviertel. Be-sonders an Sommertagen ist im Zentrum und an den breiten Asphaltflächen der Ausfallstraßen eine erhebliche Temperaturerhöhung zuverzeichnen. In Strahlungsnächten überlagern sich in Regensburg die Wirkungen der städtischen Überwärmung und der Bodeninversion. Während sich im Donautal ein Kaltluftsee bildet, entsprechen die Temperaturen in der erwärmten Altstadt etwa den Werten auf den randlichen Höhenzügen. Die Hangbebauung mit Wohnblocks und Hochhäusern verschärft zusätzlich die wetter bedingten stabilen Schichtungsverhältnisse, da die Gebäudeüberwärmung die Temperaturen im Bereich der warmen Hangzone erhöht. Die Frischluftzufuhr in die Regensburger Bucht ist durch die städtische Bebauung weitgehend behindert, die klimatische Wirkung der Flüsse durch die Betonierung und Bebauung der Ufer mit geschlossenen, uferparallelen Häuserzeilen sehr gering. Darrüberhinaus wird durch die städtische Bebauung die relative Feuchte reduziert, die Windgeschwindigkeit durch die vergrößerte Oberflächenrauhigkeit abgebremst und Luftströmungen werden umgelenkt. Der klimatische Wirkungskomplex wird auch noch durch die Emissionen von Industrie, Hausbrand und Verkehr beeinflußt. Hauptemittentin Regensburg ist die Zuckerfabrik; die Abgase des Hausbrands, vor allem der kohle befeuerten Einzelöfen, tragen aber in einem nicht zu unterschätzen [...]
doi:10.5283/albertina.1
fatcat:ls3y2bkz5nbtvfeml3j25flcei