Die Psychologie des Finanzmarktes

Andreas Gumilar
2011 unpublished
Die vorliegende Studie beschäftigte sich mit der Frage, ob Aktienportfolios, die auf Basis der Rekognitionsheuristik (Goldstein & Gigerenzer, 1999) erstellt werden, den Aktienmarkt hinsichtlich ihrer Kursentwicklung schlagen können. Hinweise dafür geben die Studienergebnisse von Borges, Goldstein, Ortmann und Gigerenzer (1999). Zur Erstellung der Aktienportfolios wurden Experten und Laien (N = 408) gebeten, Bekanntheitsangaben zu ihnen vorgelegten Aktiengesellschaften zu machen. Dabei handelte
more » ... s sich um Aktiengesellschaften aus dem ATX Prime Index, dem EURO STOXX 50 Index und dem S&P 100 Index. Die Angaben der Experten und Laien bildeten die Basis für die Erstellung von Rekognitionsportfolios, die hinsichtlich der Art (österreichische, europäische und amerikanische Aktien) und der Anzahl der darin enthaltenen Aktien, sowie bezüglich ihrer Performancelaufzeiten variiert wurden. Um Aussagen darüber machen zu können, ob die Kursentwicklungen der einzelnen Rekognitionsportfolios tendenziell besser oder schlechter waren als jene Kursentwicklungen des Gesamtmarkts, wurden die Wertentwicklungen der Rekognitionsportfolios mit jenen Wertentwicklungen verglichen, die ihnen zugeordnete Aktienindices und gemanagte Investmentfonds erzielten. Die gefundenen Ergebnisse sind differenziert zu betrachten. Rekognitionsportfolios, welche österreichische beziehungsweise europäische Aktien enthielten, zeigten weder kurz- noch langfristig deutlich bessere Kursentwicklungen als der Gesamtmarkt. Rekognitionsportfolios bestehend aus amerikanischen Aktien, konnten den Gesamtmarkt langfristig outperformen. Bei genauerer Betrachtung hat sich gezeigt, dass Rekognitionsportfolios, die aus amerikanischen Aktien bestehen, dann ihre besten Performances im Vergleich zum Gesamtmarkt erzielen, wenn der Aktienmarkt generell am Steigen ist.
doi:10.25365/thesis.14214 fatcat:pqbkbnb7frdc3lz43djn7ar77m