Die Hell-Dunkeladaptation des Auges und die Funktion der Stäbchen und Zapfen

A. Tschermak
1902 Reviews of Physiology, Biochemistry and Pharmacology  
Die fundamentale Bedeutung des variablen Erregbarkeitszustandes der ]ebendigen Substanz fiir die ganze Lehre yon den Reizwirkungen ist erst durch E. Hering 1) Mar erkannt und formuliert worden. Das AnpassungsvermSgen der Organismen, d. h. die Fiihigkeit sogen. zweckm~issiger Abiinderung, manifestiert sich in erster Linie beztiglich der Alterabilit~it des Stoffwechsels seitens der Aussenvorgiinge, bezfiglieh der Erregbarkeit fiir ,Reize". Der Organismus vermag sich den jeweiligen Bedingungen
more » ... passen, indem --nach H ering --sein Stoffweehsel bei Wechsel der Bedingungen zun~iehst eine St6rung, eine Reizung bezw. Erregung erfiihrt, dann aber wieder ins Gleichgewieht (allonomes) kommt. Dieselbe automatische Regulation oder Adaptation (Aubert, 2, Kap. 1, S. 25--49 und 3, § 24, S. 4834-487) ffihrt bei starker Reizung eine Minderung, bei sehwaeher oder fehlender Reizung eine Steigerung der Erregbarkeit herbei. Hering, dem iibrigens Aubert in verdienstvoller Weise diesbeziiglieh vorgearbeitet hatte, hat diesen Faktor auch in der speziellen Physiologie des Auges pr~ieisiert und die Bedeutung dieses physiologischen Faktors ffir die Reizeffekte bezw. Empfindungen yon der beziigliehen Bedeutung des physikalisehen Reizes selbst prinzipiell gesehieden. Als m a s s g e b e n d f~r den Effekt eines bestimmten Liehtreizes ist demnaeh neben der sogen. N a t ur d e s R e i z e s (seiner Wellenlgnge und Intensit~t) noeh der allgemeine, wie der iokale Erregbarkeits-, Stimmungs-oder Ad-1) Zur Theorie der Vorg~inge in der lebendigen Substanz. Vgl. auch A. Tschermak (86).
doi:10.1007/bf02320921 fatcat:spnukrlehngazk3p5ura5quh3i