Böse Überraschungen bei der Sanierung: problematische Baustoffe aus den 1950er bis 1980er-Jahren [chapter]

Christian Scherer
2019 BAUSUBSTANZ Thema: Flugdach - Faltwerk - Fertigteile.  
Bauwerke aus den 1950er-bis 1980er-Jahren werden inzwischen immer öfter unter Denkmalschutz gestellt. In diesen Gebäuden sind häufi g Bauprodukte eingebaut, die aus baupraktischer Sicht sehr gut funktionieren, aufgrund des heutigen Erkenntnisstands aber als gesundheitlich oder ökologisch bedenklich anzusehen sind und deshalb bei Arbeiten fachgerecht ausgebaut und entsorgt oder so abgeschottet werden müssen, dass von ihnen keine Gefahr für Mensch und Umwelt mehr ausgeht. Neben to-xischen
more » ... tallen und Spurenelementen können dies Asbest und künstliche Mineralfasern mit lungengängigen Anteilen (sogenannte WHO-Fasern), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), polychlorierte Biphenyle (PCB) oder die Holzschutzmittel Pentachlorphenol (PCP), Lin dan und Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) sein. Flüchtige organische Verbindungen (VOC) können aus der Bausubstanz ebenfalls noch nach Jahren im Betrieb freigesetzt werden. Bei ehemals industriell genutzten Gebäuden ist zudem mit Kontaminationen der Bausubstanz durch die ver-arbeiteten Stoffe und die eingesetzten Betriebsmittel (z. B. galvanische Bäder, chlororganische Entfettungsmittel für Metalle, Mittel zur chemischen Reinigung, Mineralölprodukte zur Schmierung von Maschinen, Kühlschmierstoffe etc.) zu rechnen. Havarien und Brandereignisse können in der Nutzungsphase zu einer zusätzlichen Verunreinigung der Gebäude geführt haben. Bei der Durchführung von Erhaltungs-, Instandsetzungs-, Sanierungs-oder denkmalpfl egerischen Arbeiten ist dies zu berücksichtigen. Bereits bei der Planung einer Maßnahme ist eine Untersuchung des
doi:10.51202/9783738802054-32 fatcat:g6lovs4pcnbvniyp7rglv2hfae