Die verkaufte Colombia

Ossip Kalenter
1939
Hautpflege kann nie e r f o I g r e i c h s e i n, wenn man sich immer wieder in hartem* Le i t u n g swa sse r wäscht und badet. Kaiser-Borax nimmt jedem Wasser sofort die schädliche Härte, macht es wundervoll weich, antiseptisch und schafft reine gesunde Haut. Parfümiert und unparfümiert überall zu haben. Einmal kam Arlecchino vor der Zeit nach Hause. Wofür übrigens Nachhausekommen ein kühner Ausdruck ist, denn auf der ganzen Welt hat Arlecchino kein Zuhause. Niemand weiß, welche Mutter ihn
more » ... ihre Arme nahm, welche Sterne er zuerst erblickte. Er war gekommen, blaß, nervös, ziemlich mager, mit unendlich gleichmütigem Gesicht und leeren Taschen; niemand wußte woher. Zur Zeit, da unsere Geschichte spielt, fand man ihn als Beiami der Dame Colombina. Er wohnte mit ihr in dem kleinen Hause vor der Stadt. Es gab da ein schönes schmiedeisernes Gittertor, Taxushecken und Laubengänge von süßem Jasmin, das Häuschen inmitten, ein wenig altertümlich, ein wenig unglaubhaft in unsern Tagen. Sie kennen das ja von den Radierungen Félicien Rops' In dieses Haus kehrte Arlecchino zurück. Er durchsuchte die kleinen Zimmer, den kleinen Garten. «Colombina!» rief er, «Colombina!» Aber Zimmer und Garten blieben stumm. Wo sie nur sein mag? dachte Arlecchino. In der Bibliothek setzte er sich ans Fenster und hielt Ausschau nach ihr. Ich muß sehr gleichgültig aussehn, wenn sie kommt, sagte er sich, da er eifersüchtig war, griff nach einem Roman von Brocchi, und als Colombina heimkehrte, war er in der Tat eingeschlafen. Die süße Dame weckte ihn mit einem Kuß. Erwachend gewahrte er ihr Lächeln und hielt es für gut, ernst zu sein. Sachlich: «Wo warst du, Colombina?» «Mit Pantalone spazieren», antwortete sie, auf den Zehenspitzen stehend.
doi:10.5169/seals-753323 fatcat:k7cso5sk7fhaxd6v7uflatfo7m