In dieser Masterarbeit wird weibliches Ordensleben, das in der sozialwissenschaftlichen Forschung bisher wenig beachtet wurde, aus einer familiensoziologischen Perspektive betrachtet. Es wird angenommen, dass diese Frauenbiographien nicht dem normativen Ablauf entsprechen, da das Gelübde der Ehelosigkeit und Keuschheit nicht die Gründung einer Prokreationsfamilie einschließt. Diese Arbeit widmet sich daher der Forschungsfrage: Welche Vorstellungen über Familie finden sich in den Konstruktionen

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... on Ordensfrauen über Ordensgemeinschaft und -leben? Es wird das Ziel verfolgt mit Narrativen, die nicht dem traditionellen Familienzyklus entsprechen, heteronormative Ansätze zu Familie zu hinterfragen und Bedeutungen von familialen und personalen Beziehungskategorien als sozial, historisch, kulturell und institutionell geformt und eingebettet zu erkennen. Dabei wird die Wechselwirkung zwischen imaginierten und real gelebten Beziehungen berücksichtig. Elf narrative biographische Interviews mit Ordensfrauen in ganz Österreich wurden mittels Themen- und Systemanalyse hermeneutisch interpretiert. Es zeigt sich in den Erzählungen ein vielfältiges und durch die Vorstellung einer spirituellen Familie erweitertes Bild in den Konstruktionen von Ordensleben und -gemeinschaft, da religiöse Figuren als reale Personen in das Beziehungsgefüge inkludiert werden. Die ins Ordensleben übernommene Verwandtschaftsterminologie verweist auf kulturelle, soziale aber auch individuelle Vorstellungen und Erwartungen von Beziehungsqualitäten. In den unterschiedlichen Konstruktionen über die Ordensgemeinschaft lassen sich Vorstellungen von Familie erkennen: Partnerschaft, Elternschaftsbeziehungen durch Vater- und Mutterschaft und familiäre Gemeinschaft. Diese Vorstellungen von Familie sind nicht durch biologische, sondern durch religiöse und geistliche Genealogie begründet.