Ueber die Einwirkung von Ammoniak auf Oxaleasigester

Wilhelm Wislicenus, Walter Beckh
1895 Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft  
mitgetheilt in der Sitzung vonHrn. A. Bistrzycki.) Oxalessigester vereinigt sich mit Ammoniak zu einem Additionsproduct und verhalt sich somit analog wie der Acetessigester '). Wahrend aber die Ammoniakverbindung des letzteren schon bei niederer Temperatur Wasser abspaltet und in den Amidocrotonsaureester, CHs.C(NHs):CH.COOCaHlz, iibergeht, tritt beim Oxalessigester die analoge Condensation zu einem hmidofumar-oder malei'nsaureester, COO C2 H5. C(NH2): CH. COO CaHs, n i ch t ein. Das
more » ... itionsprodnct unterliegt dafiir einer merkwerdigen Veranderung, bei der das Ammonsalz der von C l a i s e n und Horia) entdeckten Aconitoxalestersaure entsteht. Die Neigung zur Bildung von Additionsproducten zeigt der Oxalessigester anch dem Phenylhydrazin 5) gegeniiber , doch tritt hier ebenso wie beim Anilin4) auch die Condensation leicht ein. Wie' das Ammoniak verhalten sich Aethyl-und Diathylamin, wie Phenylhydrazin scheint Benzylamin eineuwirken. D e r Ammoniak-Oxalessigester hat entschieden salzartige Eigenschaften, wie aus den Lbslichkeitsverhliltnissen, der Zersetzung durch Sauren und Alkalien und der Umseteung mit Metallsalzen hervorgeht. Man kann aus diesem Verhalten keinen Schluss auf die Constitution der Verbindung ziehen, so nahe es auch liege11 mag, den Ammoniak-Oxalessigester als die der Natriumverbindung analoge Ammoniumverbindung anzosprechen. Die zweite MBglichkeit, nach der die Verbindung eine aldehydammoniakiihnliche Constitution mit der Gruppe : C < g z a besitzt, liisst sicb nicht ohne weiteres ausschlieesen, wenn man beruckeichtigt, dam selbst der oben erwahnte Amidocrotonsaureeater (~Paramidoacetessigesterc j , der doch sicher keine Ammoniumverbindung ist , von wiissrigen Sauren und Alkalien leicht zersetzt wird und sich mit Kupfersulfat zu Rupferacetessigester umsetzt. Wir hoffen aus der Untersuchung der Einwirkung von Trimethyl-oder l) Wie Collie im Laboratorium von J. Wislicenus fand. Ann. d. a) Diem Berichte 24, 120. 3) W. Wislicenus und M. Scheidt, diese Berichte 24, 3006. 4) W. W i s l i c e n u s md K. S p i r o , diese Berichte 28, 3348. 5) Duisberg, Ann. d. Chem. 213, 170; Collie, a. a. 0. Chem. 226, 247.
doi:10.1002/cber.189502801175 fatcat:nrypkcmvcvbwjcovrjl2jnvjky