Zur Kenntniss der Filixsäure

G. Daccomo
1888 Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft  
P e s c h i e r (1825) sowie T r o m m s d o r f f und O s a n n hatten beobachtet, dass der atherische Extract der officinellen Farnkrautwurzel (Aspidium filix mas) bei llngerem Stehenlassen eine gelbe krystallinische Substanz abscheidet, welche von T r o m m s d o r f f als Filicin bezeichnet wurde. L u c k I), welcher sich in den Jahren 1 845 und 1851 mit demselben Gegenstande beschiiftigte, fand, dass dieser Korper, den er Filixsaure nannte, die Zusammensetzung C13H16 0 5 habe, und studirte
more » ... auch die Einwirkung von Chlor, Ammoniak, verdiinnter und concentrirter Kalilauge, sowie von Schwefelsaure auf denselben, erhielt ab'er dabei nur amorphe und schlechtdefinirte Verbindungen. G r a b o wski 2) untersuchte die Spaltungsproducte der Filixsaure beim Behandeln rnit schmelzendem Alkali, als welche er hauptsachlich nur Buttersiiure und Phloroglucin erhielt; er glaubte daher die Filixsaure als Dibutyrylphloroglucin auffassen zu miissen und gab ihr die Formel C14H1805. Die Spaltung durch Alkali driickte er durch die Gleichung aus : Ein bequemes Verfahren zur Darstellung dieser interessanten Substanz habe ich bei Gelegenheit meiner Arbeit: Ricerche chimiche sul Felce Maschio 3) im Jahre 1887 angegeben. Dasselbe besteht darin, den atherischen Farnkrautwurzelextract rnit einer Mischung von 2 Vol. Alkobol (95 pCt.) und 1 Vol. Aether auszuschutteln, wobei die rohe Filixsaure sich als braune unliisliche harzige Masse abscheidet, und letztere rnit derselben Mischung zu waschen. Alsdann kocht man das Product liingere Zeit mit wenig Aether am Riickflusskiihler , erneuert den Aether, bis er keine grune Fiirbung mehr zeigt 4), und erhalt schliesslich einen gelblichen Ruckstand, der nach mehrfachem Umkrystallisiren aus Aether constant bei 179 -180 0 schmilzt. Auf diese
doi:10.1002/cber.188802102144 fatcat:3lcgrg3pzzeq7ds2n2e25zeu6e