Über die Austauschfähigkeit von Halogen in halogensubstituierten Phtalsäuren

A. Eckert, F. Seidel
1921 Journal für Praktische Chemie  
Versuchsteil. I. 3,6-Dichlor-o-phtalsiiure. Urn die 3, F -Diphenoxy-o-phtalsaure herzustellen, wurden l o g reine 3,8-DichlorphtalsBure in eine Losung von 5 g #tzkali und 30 g Phenol eingetragen und unter Zusatz von etwas Kupfer am RiickfluBkuhler gekocht.' Wahrend o-Chlorbenzoesaure bei der gleichen Behandlung bereits nach einer Stunde vollstandig in Phenoxybenzoesaure iibergegangen ist, muEte in unserem Falle vie1 langer zum Sieden erwarmt werden. Die Schmelze farbt sich dabei dunkelviolett
more » ... d scheidet Chlorkalium aus. Nach 15 stundigem Kochen wurde mit Wasser verdunnt, angesauert und das iiberscliiissige Phenol rnit Wasserdampf abgetrieben. Als Ruckstand erhiilt man ein braunes Harz, welches mehrmals mit Wasser ausgekocht wurde, um unveranderte Dichlorphtalsaure zu entfernen. Der Ruckstand ist in Soda mit schiiner, roter Farbe vollstandig loslich, mit wenig Salzsiiure fallt aus der Liisung zunachst eine dunkle schmierige Substanz am. Das Filtrat davon liefert, rnit Salzsaure angesauert, ein hellbraunes Harz, das nach einiger Zeit fest wird. Die Substanz erwies sich als halogenfrei, doch waren alle Versuche, sie durch Umkrybtallisieren zu reinigen , vergeblich. Aus diesem Grunde wurde von weiteren Versuchen abgesehen. Qanz vergeblich waren unsere Bemuhungen, das Chlor in der Dichlor-o-phtalsaure durch den Anilidorest zu ersetzen. Bus dem Angefuhrten ist ersichtlich, daE das Chlor in der 3,6 -Dichlor-o-phtalsiiiure zu Umsetzungen wenig geeignet ist. Erzwingt man einen Austansch des Halogens z. B. durch Kalischmelze, so findet gleichzeitig auch eine Umlagerung statt: 5 g 3,6-dichlurphtalsaures Kalium wurden mit 50 g h'aliumhydroxyd, etwas Wasser und einer Spur Kupfer auf 180° erhitzt. Dann wurde die Schmelze in Wasser gelijst, mit Salzsaure angeaauert und ausgeathert. Die gesamte Dichlorphtalsiiure w a d e unverandert wieder gewonnen. Es wurde daher eine neue Schmelze bei 310° durchgefuhrt. Bei dieser Temperatur ist die Dichlorphtalsaure nach 11/, bis 2 Stunden fast vollstiindig verschwunden. Man lost die Schmelze 23"
doi:10.1002/prac.19211021104 fatcat:6e5gikntlvdufgsv24az65p4i4