Umbrüche in der Diakonielandschaft: Von der «Motion Diakonie» zur neuen Konferenz «Diakonie Schweiz»

Simon Hofstetter
2017 Jahrbuch Diakonie Schweiz   unpublished
Umbrüche in der Diakonielandschaft als Auslöser für die «Motion Diakonie» Die nationale Diakonielandschaft befindet sich seit einigen Jahren im Umbruch. Verschiedene kirchlich-diakonische Organisationen bestehen nebeneinander, ohne dass restlos geklärt ist, welche Organisation in wes-sen Auftrag welche Aufgaben wahrnimmt:-Zunächst besteht die Diakoniekonferenz des SEK, die seit 1993 «einen Ort der Zusammenarbeit zwischen dem SEK, seinen Mitgliedkirchen und den ihm nahe stehenden Werken und
more » ... nisationen» im Bereich der Diakonie 1 bildet, wobei sich die gewählten Delegierten aus den Mitgliedkirchen und aus diakoni-schen Werken sowie weitere interessierte Personen zweimal jährlich zum thematischen Austausch treffen.-Sodann sind in der Deutschschweizerischen Diakonatskonferenz (DDK) die deutschschweizerischen Kantonalkirchen mit der «Übereinkunft sozial-diakonische Dienste» zusammengeschlos-sen, in welcher sie mittels Mindestanforderungen zur sozialdia-konischen Berufsausbildung «möglichst gleichwertige Voraus-setzungen bezüglich Ausbildung und beruflicher Stellung von Frauen und Männern in sozial-diakonischen Diensten [...] zu er-__ 1 Reglement für die Konferenzen des Schweizerischen Evangelischen Kir-chenbundes, Art. 3 Abs. 1. Umbrüche in der Diakonielandschaft Jahrbuch Diakonie Schweiz 1 (2017)-http://dx.doi.org/10.22018/JDS.2017.11 158 reichen» 2 suchen. Die Konferenz und ihr operativ ausführendes Organ, der Diakonatsrat, engagieren sich für eine möglichst ein-heitliche Festlegung der sozialdiakonischen Berufsstandards.-Schliesslich bestand bis 2010 mit und neben den bisher genann-ten Institutionen der Diakonieverband Schweiz (DVS), in welchem sich Vertreterinnen und Vertreter der kirchlichen Diakonie und der Werke zum Austausch und zur Förderung der Diakonie tra-fen. Nach dessen Auflösung entstand in Kreisen der Deutsch-schweizerischen Kirchenkonferenz (KIKO) die Konzeption ei-ner «Nachfolgelösung Diakonieverband Schweiz», die sich im Wesentlichen auf die Erstellung einer diakonischen online-Fachportals namens diakonie.ch konzentrierte. Darüber hinaus bestanden und bestehen innerhalb der kirchlichen Dia-konie weitere Institutionen und Organisationen, die hier nicht erwähnt werden. Von der «Motion Diakonie» zum Modellbericht «Diakonie Schweiz» Diese Unübersichtlichkeit hat verschiedene reformierte Kantonalkirchen im Herbst 2011 dazu bewogen, in der Abgeordnetenversammlung (AV) des Kirchenbundes einen Vorstoss zu überweisen, mit dem der Rat des Kirchenbundes beauftragt wurde, eine Bündelung und Koordination in der nationalen diakonischen Landschaft herbeizuführen. Mit dieser so-genannten «Motion Diakonie» wurde eines der umfangreicheren Reorga-nisationsprojekte des Kirchenbundes angestossen. __ 2 URL: www.diakonatsrat.ch, abgerufen am 5. Januar 2017. Siehe dazu auch grund-legend die «Übereinkunft Sozial-diakonische Dienste vom 22. Januar 1991».
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