Untersuchungen zur Indikation der `Rolligkeit` bei Pantherini über Parameter des Verhaltens [thesis]

Franziska Kupfer, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2000
In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluß physiologischer Veränderungen auf quantitativ meßbare Verhaltensweisen an Großkatzen untersucht. Als sichtbare physiologische Einflußgröße galt dabei die Zeitspanne des Östrus mit den bekannten Veränderungen des Hormonstatus. Diese Phase wird auch als Rolligkeit bezeichnet. Die Beobachtung erfolgte an elf Tieren der Gattung Panthera des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde über einen Zeitraum von zwei Jahren. Darin eingeschlossen war die
more » ... eit von Dezember 1996 bis März 1997. In diesen drei Monaten wurden während der täglichen 4,5 Stunden Beobachtungszeit Aufzeichnungen über die Aktivität der Tiere zwei Stunden vor der Fütterung durchgeführt. Es erfolgte die Untersuchung der Schrittfrequenz zwei Stunden vor der Fütterung, eine halbe Stunde vor der Fütterung und nach der Futteraufnahme; weiterhin die Aufnahme der Putzfrequenz, der Kaufrequenz, der Trinkfrequenz und der Atemfrequenz. Die Beobachtungstiere gehörten zu vier verschiedenen Arten. Dabei bildeten die Jaguare (Panthera onca), Schwarzen Panther (Panthera pardus), Chinaleoparden (Panthera pardus japonensis), Sumatratiger (Panthera tigris sumatrae) und die Indischen Löwen (Panthera leo persica) jeweils echte, gemeinsam gehaltene Paare. Im Gegensatz dazu war eine in die Untersuchungen einbezogene Bengaltigerin (Panthera tigris tigris) einzeln untergebracht. Alle mit den männlichen Partnern gehaltenen weiblichen Tiere zeigten während der dreimonatigen Hauptbeobachtungszeit ein oder zwei Rolligkeitsperioden. Dagegen waren bei der einzeln gehaltenen Bengaltigerin Anzeichen eines Östrus nicht sichtbar. Trotz des sehr inhomogenen Tiermaterials (vier Tierarten, verschiedene Haltungsbedingungen, unterschiedliches Alter) zeigten die Ergebnisse z.T. deutliche Veränderungen der genannten Verhaltensparameter mit dem Eintritt der Paarungsperiode. Die Aktivitätsprotokollierung im Zeitraum von zwei Stunden vor der Fütterung erbrachte eine markante Abnahme der lokomotorischen Aktivität zugunsten des Ruheverhaltens währ [...]
doi:10.17169/refubium-5507 fatcat:qlfaqfho55hhrm7dso4rpgg6ui