Entwicklung zweier Kurzskalen zur Messung von Machiavellismus und Egoismus Research Notes 22 Entwicklung zweier Kurzskalen zur Messung von Machiavellismus und Egoismus +

Alexandra Berlin, Alexandra Shajek, Alexandra Shajek
2007 unpublished
als Gastwis-senschaftlerin in der Abteilung Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am DIW Berlin; ashajek@googlemail.com + Gedankt sei Jürgen Schupp für seine Ratschläge und Ermunterungen und für seine wertvollen Anmerkungen zu einer ersten Fassung dieses Beitrags. Zusammenfassung Sowohl in den Sozial-als auch in den Wirtschaftswissenschaften lässt sich der Trend beo-bachten, dass individuelle Handlungspräferenzen und persönliche Werthaltungen bei der Fun-dierung menschlicher
more » ... ngstheorie zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diese Entwick-lung spiegelt sich auch im Fragenprogramm des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) wider, das im Laufe der letzten Erhebungswellen bereits um verschiedene psychologische Konzepte erweitert wurde (Wagner, Frick & Schupp, 2006). Im Rahmen des SOEP-Pretests 2006, der zur Vorbereitung kommender Hauptuntersuchungen durchgeführt wurde, sollen mit der Auf-nahme der Skalen zur Erfassung von Machiavellismus und Egoismus zwei weitere handlungs-relevante Werthaltungen auf ihre Eignung für das SOEP-Standardprogramm überprüft wer-den. Ziel dabei ist es, auf der Grundlage bereits etablierter Erhebungsinventare Kurzskalen für das SOEP zu entwickeln, die den herkömmlichen psychometrischen Anforderungen genügen und darüber hinaus Zusammenhänge mit Indikatoren alltäglichen Handelns aufweisen. Die hier entwickelten 3-Item-Inventare weisen nur mäßige interne Konsistenzen auf, zeigen aber die intendierte Faktorstruktur. Des Weiteren vermögen sie die Ergebnisse der Originalinventa-re in hohem Maße zu replizieren. Es findet sich hingegen wenig Evidenz dafür, dass die erho-benen Wertpräferenzen mit soziodemographischen Merkmalen einhergehen. Stattdessen las-sen sie sich mit persönlichkeitspsychologischen Faktoren in Verbindung bringen. Die vermu-teten Zusammenhänge zwischen den erhobenen Wertpräferenzen und Indikatoren alltäglichen Handelns lassen sich im Großen und Ganzen in der erwarteten Richtung beobachten, ihre praktische Relevanz wird allerdings durch die eher geringen Effektgrößen eingeschränkt. I Abstract In the social and economic sciences, there has been a trend towards assigning individual preferences and values greater importance in establishing the microanalytical foundations for a theory of human action. This development can also be observed for the SocioEconomic Panel (SOEP) survey, which in recent years has also been expanded to include several psychological indicators. The Machiavellianism and Egoism Scales were integrated into the 2006 SOEP Pretest, which was carried out in preparation for future waves of the main survey, providing the opportunity to test two more individual values relevant to action for their applicability to the SOEP standard battery of questions. The goal is to generate short item scales on the basis of established inventories that meet psychometric standards and are also connected with everyday action indicators. The three-item inventories developed display only moderate internal coherence but show the intended factor structure. Additionally, the short scales are also able to replicate the results of the original inventories. All in all, there is little evidence that the preferences under study are connected with socio-demographic characteristics; rather, they can be linked to personality indicators. Overall, we can observe the assumed connections to everyday life indicators in the expected direction, but their validity is limited by the size of the effect.
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